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So, 28. Dezember 2014, 10:54

Gesellschaft::Politik/Recht

Rumäniens digitale Agenda setzt auf Open Source

Die rumänische Regierung hat im November eine digitale Agenda vorgelegt, die unter anderem die Verwendung von Open Source und Open Standards in der Informations- und Kommunikationstechnik (ITC) für alle Bereiche der Regierung und Verwaltung des Landes vorschreibt.

EU

Die rumänische Digital Agenda 2014 - 2020 (docx) verzeichnet als eine von 18 strategischen Entwicklungslinien in der Planung der ITC bis 2020 die Verwendung quelloffener Software und offener Standards. Damit soll die Interoperabilität der rumänischen ITC gesteigert werden. Das soll nicht nur für selbst erstellte Software gelten, auch zugekaufte Applikationen müssten frei zugänglich sein. Auch beim neu vorgestellten Konzept »Open Government Data« soll Open Source eine Rolle spielen und bei der Bereitstellung, dem offenen Zugang und der Wiederverwendung von öffentlichen Daten helfen. Nicht zuletzt spielt auch der Bildungsbereich eine Rolle in den Plänen zur Umsetzung einer offenen Strategie in der ITC. Schulen und Universitäten sollen sich offener Software und freier Formate bedienen, so das Papier. Abschließend heißt es, alle öffentlichen Körperschaften würden diese strategische Ausrichtung in der Agenda befolgen.

Bereits 2010 wollte Rumänien eine eigene Open-Source-Strategie entwickeln. Die Einsparmöglichkeiten bei der Regierungs-IT wurden damals auf 20 bis 25 Prozent eingeschätzt. Allerdings scheint die Korruption im Land eine ernsthafte Hemmschwelle für die Verbreitung freier Software zu sein. So sollte 2010 für ein von der EU mit vier Millionen gefördertes Projekt namens e-Romania größtenteils proprietäre Software verwendet werden. Auch jetzt warnen Unterstützergruppen freier Software im Land, dass die Agenda hier nicht viel wird ändern können. Viele Regierungsvertreter behinderten aktiv die Verbreitung freier Software. Dies belegen auch einige Korruptionsfälle der jüngeren Vergangenheit.

Ein Gewinn für das Lager freier Software und eine Chance für die erfolgreiche Umsetzung der digitalen Agenda könnte allerdings der soeben frisch vereidigte neue Präsident des Landes, Klaus Iohannis sein. Iohannis, der für die Umsetzung seiner Wahlkampagne Linux einsetzte, versprach in seinem Wahlkampf die Bekämpfung der Korruption im Land.

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