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Do, 5. Februar 2015, 13:20

Software::Desktop::KDE

KDE Plasma und Systemd - ein Überblick

Der Plasma-Entwickler David Edmundson erklärt in einem Blog-Eintrag, warum es für Plasma Sinn macht, an verschiedenen Stellen Funktionen von Systemd einzubinden.

KDE

Edmundson beginnt seinen Blog-Eintrag mit der Feststellung, dass die Init-Funktion von Systemd für KDE ohne Belang ist. Er will aber die oft zitierte Feststellung entkräften, die bei einer Desktop-Umgebung keine sinnvolle Verwendung von Systemd sieht. Denn diese gibt es durchaus an einigen Stellen, wie Edmundson ausführt. Er sieht die Verwendung von Systemd-Dämonen als sinnvoll an, wenn sie die gestellte Aufgabe besser, sicherer oder mit weniger Code erfüllen als bisher verwendete eigene Entwicklungen oder Software von dritter Seite.

Ein solcher Fall, in dem bereits bei Plasma 5.2 Systemd zum Einsatz kommt ist die Anmeldung und Sitzungsverwaltung. Hier wird Logind eingesetzt, da es laut Edmundson der bisher verwendeten Lösung überlegen ist. Plasma klinkt sich in die Sitzungsverwaltung ein, um über bestehende Sitzungen informiert zu sein und den Anwender zu benachrichtigen, bevor er ein System herunterfährt, auf dem noch weitere Sitzungen laufen.

Logind steuert zudem die Handhabung von Geräteeingaben. Das erlaubt etwa KWin, Tastatur-und Mauseingaben so zu handhaben, dass andere Applikationen diese Events nicht abgreifen können. In diesem Zusammenhang kommen auch Inhibitor Locks zum Einsatz. Diese seit Systemd 183 verfügbare Funktion setzt Plasma ein, um vor dem Einleiten des Ruhezustands, wenn nötig, eine Pause einzulegen, um alle anstehenden Operationen abzuschließen und die Bildschirmsperre zu platzieren, bevor das System ruht.

Ein weiterer Daemon, der in Plasma Verwendung findet, ist Timedated. Bisher regelt KDE die Einstellung von Datum und Zeit über ein Hilfsprogramm, das über DBus auf sechs verschiedene NTP-Apps zugreifen kann, die überwiegend - um im Bild zu bleiben - ihre beste Zeit hinter sich haben. Der Anwender nimmt seine Einstellungen als Root in einem kleinen grafischen Einstellungsdialog vor. Timedated dagegen ist ein kleiner, zweigeteilter Dämon, bestehend aus einem Kommandozeilen-Client sowie dem DBus-aktivierten Dämon, der sich per Polkit autorisiert und die eigentlichen Einstellungen - auch Desktop-übergreifend - vornimmt. Zudem kann Timedated beim Wechsel von Zeitzonen ein Signal an alle Apps senden, die davon betroffen sind. Derzeit übernimmt diese Funktion ein Daemon, der ständig auf /etc/localtime lauscht und im Falle eines Wechsels per DBus Signale an die betroffenen Apps ausgibt.

Was für Timedated gilt, könne künftig auch für Hostnamed, Machined und weitere Daemonen gelten, so Edmundsen. Der Bedarf an eigenem Code werde dadurch geringer und die gesamte Codebasis leichter wartbar. Weiterhin könne auf User-Units zum schnelleren Start der KDE-Dienste - analog zu den sonstigen System-Daemonen - gesetzt werden. Erste Tests dazu laufen auf GitHub und sollen später in Plasma-Workspace und KF5 einfließen.

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Kommentare (Insgesamt: 30 || Alle anzeigen )
Re: Verwendung von Systemd-Dämonen (Joz, So, 15. Februar 2015)
Re[3]: Zusammengefasst (da-real-lala, So, 8. Februar 2015)
Re[4]: User-Units (Jemand, Fr, 6. Februar 2015)
Re: Verwendung von Systemd-Dämonen (Nur ein Leser, Fr, 6. Februar 2015)
Re[4]: User-Units (sebas, Fr, 6. Februar 2015)
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