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Mi, 18. März 2015, 08:00

Software::Distributionen

»Discover Haiku« - BeOS-Nachbau auf USB-Stick

Der US-amerikanische Softwareanbieter TuneTracker hat eine Distribution auf Basis des BeOS-Nachbaus »Haiku« auf USB veröffentlicht. Neben dem eigentlichen Betriebssystem enthält das Medium auch zahlreiche freie und kommerzielle Anwendungen, die Anwendern einen besseren Überblick über Haiku bieten sollen.

Haiku: Start des Betriebssystems

Mirko Lindner

Haiku: Start des Betriebssystems

Haiku ist ein Open-Source-Projekt, das sich der Entwicklung eines neuen, von BeOS inspirierten Betriebssystems verschrieben hat. Das primäre Ziel des ursprünglich als OpenBeOS entwickelten Projektes liegt darin, die Funktionalität der letzten freigegebenen Version komplett zu implementieren und das System vollständig zum Original kompatibel zu halten. Damit soll Anwendern die Möglichkeit gegeben werden, ältere BeOS-Programme auch unter Haiku starten zu können. Die Basis von Haiku setzt auf den Kernel des NewOS-Projektes auf, einer kompletten Neuentwicklung des BeOS-Kernels.

Nach der Gründung Ende August 2001 stellte das Team am 29. April 2002 eine erste Version des neuen Betriebssystems vor. Die app_server prototype 5 genannte Version war erstmals imstande, Fenster darzustellen. Im Laufe der Entwicklung gab die Gemeinschaft noch weitere Meilensteine des Systems zur Nutzung frei. Zu den Wichtigsten gehörten unter anderem der im April 2008 freigegebene Schnappschuss, der es ermöglichte, Haiku direkt aus einem laufenden System zu erstellen. Anfang 2009 wurde erstmals GCC 4 auf Haiku portiert, gefolgt im Juli 2009 von einer Portierung des FreeBSD-WLAN-Stacks, der es Haiku-Nutzern ermöglichen soll, WLAN-Verbindungen herzustellen.

Fotostrecke: 5 Bilder

Haiku: Start des Betriebssystems
Haiku: Standarddesktop
Haiku: Webbrowser
Haiku: Pixelkünstler »WonderBrush«
Haiku: Verschiedene Anwendungen
Das Betriebssystem selbst steht unter den Bedingungen der MIT/X11-Lizenz. Haiku wurde modular aufgebaut und wird von einer Reihe freiwilliger Entwickler vorangetrieben. Durch die offenen APIs widmen sich verschiedene Entwickler verschiedenen Bereichen des Systems, etwa dem Kernel, dem Dateisystem oder der Applikationsebene.

Wie nun TuneTracker, Anbieter der Radio-Lösung »Command Center System 5«, bekannt gab, können Interessenten ab sofort bei dem Unternehmen eine fertige Distribution auf einem USB-Stick ordern, die neben Haiku auch zahlreiche Anwendungen enthält. Zu den ausgelieferten Anwendungen gehören eine Reihe freier Desktop-Applikationen wie diverse Media-Player und Konverter, grafische Werkzeuge, aber auch kommerzielle Beigaben, wie Demo-Versionen von »Command Center«, des Audio-Players »SoundPlay« und des Playlists-Generators »TuneStacker«. Der Preis des 8 GB-Sticks liegt in Europa bei 21,99 US-Dollar. Die US-Variante schlägt mit 14,99 US-Dollar zu Buche.

Interessenten sollten sich aber im Klaren sein, dass Haiku auch etliche Jahre nach der Gründung immer noch nicht fertig ist. Wie der Hersteller selbst auf der Seite schreibt, ist Haiku kompatibel mit Standard-PC-Hardware. Es kann aber auch passieren, dass das System nicht funktioniert oder startet. Wer Haiku ohne Kosten ausprobieren möchte, kann das System auch direkt von der Seite des Projektes herunterladen.

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