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Fr, 10. April 2015, 12:12

Software::Büro

Ein Jahr Document Liberation Project

Innerhalb eines Jahres seit seiner Gründung hat das Document Liberation Project etliche Import- und Export-Filter für alte proprietäre Formate neu entwickelt oder verbessert. Es könnte aber weitere Mithelfer gebrauchen.

The Document Foundation

Die Document Foundation hatte das Document Liberation-Projekt am 2. April 2014 gegründet. Es sollte die gemeinschaftliche Arbeit fortsetzen, alte proprietäre Formate wieder lesbar zu machen. Nach einem Jahr zieht die Document Foundation nun eine erste Zwischenbilanz.

Das Ziel des Document Liberation-Projektes war und ist, ein altbekanntes Problem nicht nur von Administratoren, sondern auch von privaten Anwendern zu lösen: Dokumente, die vor langer Zeit mit spezifischer Software erstellt wurden, lassen sich heute nicht mehr einlesen, sei es, dass das Originalprogramm nicht mehr vorhanden oder nicht mehr lauffähig ist, oder dass kein Nachfolgeprogramm das Format mehr unterstützt. Eine Lösung bietet nur das Reverse Engineering von Formaten. Undokumentierte proprietäre Formate werden dokumentiert, und es werden Bibliotheken geschrieben, um möglichst viele Informationen aus diesen Formaten zu extrahieren. Das Format, um diese Informationen neu zu speichern, ist das Open Document Format, das ein internationaler offener Standard ist.

Nicht nur LibreOffice, sondern auch zahlreiche weitere Programme wie Abiword, Calligra, CorelDRAW File Viewer, Inkscape und Scribus sollen von der Lösung des Problems profitieren und die Filter von Document Liberation nutzen können. Das Projekt ist offen für weitere Mitarbeiter, die Dokumente in proprietären Formaten den Benutzern zurückgeben wollen.

Das Document Liberation Project wird von Fridrich Strba und David Tardon geleitet, zwei langjährigen Mithelfern bei LibreOffice. Wie Tardon in seimem Blog zum Geburtstag schreibt, konnte das Projekt bis jetzt nicht alle der ursprünglich gesteckten Ziele erreichen. Vor allem konnten kaum neue Entwickler erreicht werden, so dass die Arbeit wohl langsamer als gedacht vorangeht. Dennoch konnten Erfolge erzielt werden.

So wurde schon recht schnell die Bibliothek librevenge geschaffen, eine Bibliothek, die alle Dokumentenschnittstellen und Datentypen für Import- und Exportfilter für alte proprietäre Dateiformate zusammenfasst. Alle Import- und Exportfilter wurden auf diese Bibliothek umgestellt, was die Abhängigkeiten zwischen Paketen stark verringert.

Eine neue Bibliothek libpagemaker, die Adobe PageMaker-Dokumente importieren kann, wurde im Rahmen des Google Summer of Code 2014 von Anurag Kanungo begonnen. Viele der vorhandenen Bibliotheken wurden erweitert, so dass sie weitere Formate beherrschen. So kann libwps jetzt Tabellen und Datenbanken von Microsoft Works importieren, Unterstützung für Lotus 1-2-3 ist in Arbeit. Die Bibliothek libmwaw wurde um mehr als 20 obsolete Mac-Formate erweitert.

Im vergangenen Jahr haben die Entwickler zwei neue Export-Bibliotheken geschaffen, eine für ePub und eine für Abiword. Weitere Verbesserungen, teils noch in Arbeit, gab es an den Import-Filtern für Adobe Freehand und Apple Pages. Damit sind jetzt Bibliotheken des Document Liberation-Projektes für Corel WordPerfect, Corel Draw, Microsoft Works, AbiWord, Microsoft Publisher, Microsoft Visio, Apple Keynote, Adobe FreeHand, Aldus PageMaker, viele veraltete Mac-Formate und etliche e-Book-Formate verfügbar.

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