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Di, 14. April 2015, 09:38

Software::Kernel

Kdbus: Aufnahme in den Kernel 4.1 vorgeschlagen

Zweieinhalb Jahre nach der ursprünglichen Idee und ein halbes Jahr nach dem ersten Patch-Vorschlag haben die Entwickler das Kernel D-Bus-System (kdbus) offiziell für eine Aufnahme in die kommende Kernel-Version 4.1 vorgeschlagen.

Larry Ewing

D-Bus ist ein Nachrichtenbus-System, mit dem Anwendungen einfach miteinander kommunizieren können. Es stellt diverse Mechanismen und Untersysteme bereit, die sowohl Ereignisse wie aber auch die allgemeine Prozesskommunikation zwischen Anwendungen behandeln können. D-Bus selbst wurde unter dem Dach von freedesktop.org entwickelt und Standard für Linux-Systeme. Mit der Implementierung der Lösung direkt im Kernel plant eine Gruppe von Entwicklern um Daniel Mack und Greg Kroah-Hartman bereits seit geraumer Zeit, die Funktionalität auch auf der Kernel-Ebene zu implementieren. Grund hierfür sind unter anderem Limitierungen der momentanen Lösung.

So orientiert sich auch die bereits vor einem halben Jahr erstmals zur Aufnahme in den Kernel vorgeschlagene Lösung weitgehend am D-Bus-Design, vereint aber im Gegensatz zu einem klassischen Daemon diverse Vorzüge einer Kernel-Implementierung. Unter anderem bietet sie Zero-Copy, um das Kopieren der Daten zu vermeiden. Siegel stellen zudem sicher, das der Prozess die Speicherbereiche nach dem Versenden nicht verändern kann. Android besitzt einen ähnlichen Mechanismus namens »ashmem«. Nachrichten werden erst versiegelt und dann verschickt. Das Senden lässt sich so beliebig oft wiederholen.

Laut Kroah-Hartman hat kdbus mittlerweile den Status eines stabilen Systems erreicht. »Es wird seit Jahren entwickelt, befindet sich seit Monaten in linux-next und durchlief eine Menge an Tests und Reviews«, so der Kernel-Hacker auf der LKML. Es gebe zwar auch Kritik an der Implementierung, doch resultiere sie seiner Meinung nach aus dem Unverständnis der Funktionalität. Für Kroah-Hartman stellt die Aufnahme in die kommende Kernel-Version deshalb, wie bereits angekündigt, den logischen, nächsten Schritt dar, weshalb er einen Pull-Request für Linux 4.1 startete.

Sollte kdbus in die kommende Kernel-Version einfließen – wovon ausgegangen werden kann – würde eine zwei Jahre währende Entwicklung eines Systems zu Ende gehen, das von zahlreichen Entwicklern angefragt wurde. Verfolgt wurde die Idee schlussendlich von den systemd-Machern Lennart Poettering, Kay Sievers und Daniel Mack. Poettering selbst stellte sie Anfang des vergangenen Jahres in einem Vortrag auf der linux.conf.au öffentlich vor und lobte die zahlreichen Vorzüge der neuen Implementierung.

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