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Mo, 20. April 2015, 13:04

Gesellschaft::Politik/Recht

Erster GitHub-Transparenzbericht erschienen

Nicht nur Internet-Firmen wie Google oder Mail-Anbieter wie LavaBit erhalten Anordnungen von Regierungs- und Strafverfolgungsbehörden zur Herausgabe privater Daten der Nutzer oder der Entfernung von Inhalten. Auch das Software-Repositorium GitHub weckt hier Begehrlichkeiten. Jetzt wurde der erste Transparenzbericht von GitHub veröffentlicht.

GitHub

GitHub erhält verhältnismäßig wenige Anordnungen nach Herausgabe von Daten von dort registrierten Personen oder Aufforderungen zur Entfernung von Code. Im Sinne völliger Transparenz und der Möglichkeit vermehrter Auskunftsersuchen in der Zukunft legen die Macher erstmals Zahlen und Informationen für das Jahr 2014 vor.

Demnach erhielt das Repositorium insgesamt zehn Anfragen zur Herausgabe persönlicher Informationen in Form von strafbewehrten rechtlichen Anordnungen. Diese zehn Anfragen betrafen insgesamt 40 Nutzerkonten. Bei insgesamt acht Millionen aktiven Accounts entspricht das 0,0005 Prozent. Vier der Anordnungen wurden im Rahmen des Zivilrechts zugestellt, sechs betrafen kriminaltechnische Ermittlungen. Bei 70 Prozent der betroffenen Konten hat GitHub die geforderten Informationen oder einen Teil davon herausgegeben, 43 Prozent der betroffenen Konteninhaber wurden im Vorfeld über die Anordnung informiert. Möglicherweise erhielt GitHub auch National Security Letters, darf über diese aber öffentlich nicht sprechen. Betroffene dürfen nicht einmal behaupten, sie haben keine solchen Anordnungen erhalten.

Im Jahr 2014 erhielt GitHub auch erstmals Anfragen nach Entfernung von Code oder dessen Blockierung in bestimmten Ländern nach deren nationalem Recht. Drei solcher Ansinnen nach Zensur kamen von Roskomnadsor, dem russischen »Föderalen Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation«. Die betroffenen neun Konteninhaber wurden über die Anfrage informiert, bevor die Inhalte für Russland gesperrt wurden. Die Sperrung wurde auf GitHub veröffentlicht.

Der weitaus größte Teil der Anordnungen zur Entfernung von Code betraf, wie in den vergangenen Jahren, vermutete Copyright-Verletzungen nach dem Digital Millennium Copyright Act (DMCA). Die Zahl der Anfragen nach dem DMCA lag bei 258, wovon 17 nicht den rechtlichen Anforderungen entsprachen und zurückgewiesen wurden. Alle DMCA-Anfragen werden nach der Entfernung persönlicher Informationen in voller Länge in einem eigenen Repositorium veröffentlicht. Die Inhaber der betroffenen Projekte werden über die Sperrung oder Entfernung ihres Codes vorab informiert.

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