AMD hat einen neuen freien Grafiktreiber veröffentlicht, der für die neueren Grafikchips benötigt wird. Die Kernel-Komponente dieses Treibers soll künftig auch vom proprietären Catalyst-Treiber verwendet werden, der damit nicht mehr in den Kernel eingreifen muss.
Der Grafiktreiber AMDGPU besteht wie bei Linux üblich aus einem Kernel-Teil, der die Ressourcenverwaltung und Umschaltung des Grafikmodus vornimmt, und einem X11-Treiber einschließlich der nötigen Erweiterungen in libdrm und Mesa, um Hardware-beschleunigte 3D-Grafikfunktionen nutzen zu können. Der X11-Treiber trägt den Namen xf86-video-amdgpu.
Der Treiber ist für neuere Grafikchips wie den Radeon R9 285 sowie neue CPUs mit integriertem Grafikprozessor gedacht, die zumindest teilweise nicht mehr mit dem bisherigem freien Treiber funktionieren werden. Parallel dazu will AMD weiterhin den proprietären Catalyst-Treiber anbieten. Dieser dürfte zwar aufgrund AMDs vereinheitlichter Treiberstrategie auf derselben Codebasis wie der freie Treiber beruhen, soll jedoch noch etwas mehr Leistung herausholen. In Zukunft wird der Catalyst-Treiber jedoch kein Kernel-Modul mehr enthalten, womit ein proprietäres Kernel-Modul entfällt. Stattdessen soll das freie Kernel-Modul von AMDGPU mit genutzt werden.