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Di, 19. Mai 2015, 14:40

Software::Web

Typo3 will sich von Neos trennen

Seit Jahren entwickelt eine kleine Gruppe innerhalb der Typo3-Gemeinschaft ein neues Content Management namens Neos, das eigentlich einmal Typo3 ersetzen sollte. Jetzt legt die Typo3 Association dem Projekt nahe, unabhängig von Typo3 weiterzumachen.

Modernisiertes Backend von Typo3 7

Typo3-Projekt

Modernisiertes Backend von Typo3 7

Typo3 ist eines der populärsten freien Web Content Management Systeme. Zwar haftet ihm der Ruf an, komplexer als andere CMS zu sein, doch seine Leistungsfähigkeit überzeugte die Benutzer und führte zum Entstehen einer recht großen Gemeinschaft, die sich schließlich in der Typo3 Association zusammenschloss.

Im Jahr 2011 formierte sich ein Team, um dem vermeintlich alternden Projekt neues Leben einzuhauchen. Unter dem Namen Typo3 Neos wollte es einen Nachfolger für die damals aktuelle Version 4 von Typo3 entwickeln, der zu Version 5 erklärt werden sollte. An dem zugrunde liegenden Framework Flow hatte das Team schon seit 2006 gearbeitet, wobei ursprünglich Flow selbst ein neues CMS werden sollte.

Doch aus dem Ersatz für Typo3 Version 4 wurde nichts. Stattdessen wurde Version 5 ausgelassen, und die Versionen 6 und schließlich 7 von Typo3 erschienen. Noch heute werden ausgewählte Versionen von Typo3 Version 4 unterstützt, zusätzlich zu den neueren. Neos hingegen blieb ein separates Projekt, das offenbar nur wenige Nutzer hat und nur von einem kleinen Team weiter verfolgt wird. Auf der Neos-Webseite liest sich das alles viel großartiger, als es vermutlich ist.

Offiziell besteht das Typo3-Projekt also aus zwei separaten Content Management Systemen - doch nicht mehr lange. Auch wenn es nicht offiziell gesagt wird, gab es offenbar größere Reibung zwischen den Teams von Typo3 und Neos. Dies bewog jetzt die Typo3 Association zu einer Mitteilung im Blog, nach der sie mit dem Neos-Team in Verhandlungen getreten ist, um das Neos-Projekt von der Typo3 Association zu trennen. Das kommt einem Rauswurf ziemlich nahe. Zwar ist das Ziel eine freundschaftliche Trennung, aber dennoch wird festgehalten, dass sich die Konzepte von Typo3 und Neos stark unterscheiden und eine organisatorische Trennung beiden nur nützen werde. Neos könne mit einer eigenen Organisation und Infrastruktur seine Ziele besser verfolgen als innerhalb von Typo3.

Offiziell ist von einer über Jahre gewachsenen Freundschaft und weiterer Zusammenarbeit bei gemeinsam genutzten Technologien die Rede. Dies dürfte in vielen Fällen zutreffen, doch dürften auch die Konflikte zwischen beiden Lagern spürbar gewesen sein, denn den ersten Kommentaren nach ist der größte Teil der Typo3-Gemeinschaft erleichtert über die Trennung. Die Gemeinschaft soll nun bald in einer Abstimmung darüber entscheiden, ob und wieviel Unterstützung dem Neos-Projekt bei der Trennung und darüber hinaus gewährt werden soll. Die Abstimmung soll deshalb durchgeführt werden, weil sich die Typo3 Association laut der Mitteilung zu mehr Demokratie und Transparenz hin entwickeln will.

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