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Do, 11. Juni 2015, 09:11

Gesellschaft::Politik/Recht

Niederländische Europa-Parlamentarierin fordert Strafen für Open-Source-Verweigerer

Astrid Oosenbrug, die für die niederländische Arbeiterpartei PvdA im Europaparlament sitzt, fordert Sanktionen für öffentliche Verwaltungen, die weiterhin die Umsetzung der Open-Source-Richtlinien ignorieren.

EU

Die Verwaltungen sollen sich, so Oosenbrug, endlich mit Open Data, Open Standards und Open Source vertraut machen. Mit all ihrem Gerede, das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen und eine Gesellschaft der Teilhabe zu schaffen, sollten sie sich ein Beispiel an der Open-Source-Gemeinde nehmen.

Niederländische Kommunen sind besonders langsam bei der Umseztung der Open-Standards-Richtlinie. Durch die Nichteinführung fügen sie den Bürgern laut Oosenbrug einen Nachteil zu. Sie möchte den Innenminister bewegen, Kommunen, die die Einführung verschleppen, mit Strafen zu belegen, um sie zum Handeln zu zwingen.

Auf einem Kongress für ICT-Diensteanbieter erklärte Oosenbrug, sie habe im April zusammen mit der Abgeordneten der sozialistischen Partei im Europaparlament eine Mehrheit für einen Beschluss erzielt, der die Regierung auffordert, offene ICT-Standards durchzusetzen und Open Source auf gleicher Augenhöhe wie proprietäre Software anzusiedeln. Zudem sollen öffentliche Verwaltungen Strategien entwickeln, die dem Vendor-Lock-in entgegenwirken.

Zu viele öffentliche Verwaltungen in den Niederlanden seien zu weit hinter der Zeit zurück, was freie Software angeht, sagt Oosenbrug, die früher selbst als Systemadministratorin arbeitete. Es herrsche immer noch die Vorstellung vor, Open Source werde von Hackern und Hobbyisten zusammengestückelt. Das Europaparlament müsse hier beispielhaft vorangehen. Ein Schritt in diese Richtung sei die Verwendung von LocalBox, einer Software zum verschlüsselten Aufbewahren und dem Austausch von Dokumenten. Diese Lösung wurde von sechs niederländischen Verwaltungen gemeinsam realisiert.

Oosenbrug betonte, es herrsche nun Konsens unter den niederländischen Regierungsvertretern, dass der Rechnungshof 2011 in seiner Bewertung von Open Source versagt habe. Die Prüfung habe damals wesentlich zu kurz gegriffen, sodass der Ministerpräsident nun bereit sei, den Bericht aus dem Verkehr zu ziehen.

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Kommentare (Insgesamt: 14 || Alle anzeigen )
Re[4]: schon wieder (R. G. Sidler, Fr, 12. Juni 2015)
Re[4]: schon wieder (R. G. Sidler, Fr, 12. Juni 2015)
Re: Zwang zur Freiheit? (tadaa, Do, 11. Juni 2015)
Re: schon wieder (GNU-Linux, Do, 11. Juni 2015)
Re[3]: schon wieder (irgendwer, Do, 11. Juni 2015)
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