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Do, 25. Juni 2015, 10:06

Software::Container

DockerCon: runC und ein Loblied auf Open Source

Derzeit findet in San Francisco die DockerCon als jährliche Konferenz der Docker-Entwickler statt. Neben der Ankündigung des Open Container Projects (OCP) stellte Docker mit runC eine universelle Docker-Runtime vor.

Docker Inc.

Die Container-Runtime runC ist ein Wrapper um Libcontainer, das wiederum eine der drei wesentlichen Schnittstellen von Docker darstellt und die Grundfunktionen von Docker bereitstellt. Im Blog von Docker wird anlässlich der Vorstellung von runC der Anteil der Grundfunktionen an der gesamten Docker-Infrastruktur, der auch gerne als »Plumbing« bezeichnet wird, mit rund 50 Prozent beziffert. Dieser Teil der Infrastruktur wurde mit runC nun von Docker-spezifischen Anteilen bereinigt und als Teil des OCP veröffentlicht und steht auf GitHub bereit.

Docker verfährt bei der Weiterentwicklung der Basis der Infrastruktur nach dem »Infrastructure Plumbing Manifesto« und definiert dort, was ohnehin als guter Open-Source-Entwicklerstil bekannt ist: Verwende möglichst viel Code wieder, ist neuer Code nötig, soll er so gestaltet sein, dass er auch anderswo im Projekt eingesetzt werden kann. Folge dem Unix-Prinzip und bevorzuge viele kleine Einzellösungen vor einer umfassenden, aber komplexen Lösung. Damit soll gewährleistet sein, dass sich kleinere Elemente später bei Bedarf zu größeren Einheiten kombinieren lassen.

RunC ist portabel und soll einen standardisierten Container überall lauffähig machen, sei es unter Linux oder bald in Windows 10. RunC ist dabei nicht auf den Docker-Daemon angewiesen, was neben der Universalität auch andere Vorteile mit sich bringt. So müssen derzeit nach einer Aktualisierung von Docker alle Container neu gestartet werden, mit runC entfällt dies. RunC unterstützt Linux-Namensräume, Control Groups, SELinux sowie AppArmor und Seccomp. Microsofts Entwickler sind dabei, native Unterstützung für Windows-10-Container einzurichten.

Als weitere Plattformen sind ARM, Power und Sparc geplant, die mit Unterstützung von ARM, Intel, Qualcomm und IBM realisiert werden sollen. Somit soll runC zusammen mit appc die Grundlage eines echten Standards werden, der unter dem Dach der Linux Foundation gedeiht.

Dockers CEO Ben Golub stellte in einem Video-Interview auf der DockerCon fest, ohne Open Source wäre Docker in seiner jetzigen Ausprägung nicht möglich. Es gebe zwar auch einige Nachteile bei Open Source wie etwa die Tatsache, dass man sich klar machen muss, dass man nicht die volle Kontrolle hat. Aber laut Golub überwiegen die Vorteile. So arbeiten an Docker regelmäßig rund 1.300 Entwickler, von denen Docker Inc. aber nur 70 bezahlen muss.

Zudem decke Docker mittlerweile alle wichtigen Betriebssysteme ab und arbeite mit allen großen Cloud-Anbietern zusammen. Auch das exponentielle Wachstum von Docker sei mit einer proprietären Plattform so nicht möglich gewesen. Auf der DockerCon im letzten Jahr habe man 15.000 Docker-Applikationen vorweisen können, heute seien es 150.000. Lagen die Downloads 2014 bei drei Millionen und im Januar bei 100 Millionen, so seien es nun bereits 500 Millionen Downloads.

Eine Umfrage bei den Leitern der Informationstechnik (CIO) der Fortune 500-Unternehmen ergab, dass bereits zehn Prozent Docker produktiv oder als Testinstallation betreiben, weitere 30 Prozent planen, dies noch 2015 anzugehen. So etwas passiert laut Golub nur, wenn man offen arbeitet.

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