Hardware::Platinencomputer
Odroid-XU4: Einplatinenrechner mit acht CPU-Kernen
Der Einplatinenrechner Odroid-XU4 soll den Vorgänger XU3 ersetzen. Die bemerkenswerte Preisreduktion gegenüber dem XU3 geht allerdings mit einer Reduktion der Peripherie einher.
Hardkernel
Odroid-XU4
Vor einem Jahr hatte Hardkernel, ein südkoreanischer Hersteller von Einplatinencomputern, dem
Odroid-XU3 vorgestellt. Dieser kleine Rechner für Entwickler war mit reichlich Schnittstellen und einem leistungsfähigen Prozessor mit acht Kernen bestückt, von denen allerdings vier zur leistungsschwächeren Familie Cortex-A7 gehören. Diese benötigen weniger Energie als die leistungsfähigeren Cortex-A15-Kerne. Die resultierende Architektur nennt sich big.LITTLE-Technologie und soll den Energieverbrauch optimieren, indem je nachdem, ob mehr oder weniger rechenintensive Operationen laufen, zwischen den CPUs gewechselt wird.
Das Odroid-XU3 war mit 179 US-Dollar plus Versand recht teuer, aber auch gut mit Schnittstellen ausgestattet, darunter DisplayPort, und verfügte über 2 GB RAM. Das neue Odroid-XU4 behält denselben Prozessor bei und ist mit ebenfalls 2 GB RAM genauso leistungsfähig wie sein Vorgänger. Der Preis wurde jedoch auf 74 US-Dollar reduziert und die Platine ist mit 82 x 58 x 22 mm deutlich kleiner als das UX3. Beide Rechner sollen auf der Softwareseite vollständig kompatibel sein und sind für Android und eine Vielzahl von Linux-Distributionen vorgesehen, seien es Ubuntu, Suse, Debian, Arch, Gentoo oder Fedora.
Die Peripherie des UX4 wurde sowohl modernisiert als auch reduziert. So weist der Ethernet-Adapter jetzt 1 Gbit/s auf, und es gibt zwei USB 3.0-Ports statt einem normalen und einem OTG-Port, dafür aber nur noch einen USB 2.0-Port statt vier. Statt HDMI- und DisplayPort gibt es nur noch HDMI für den Display-Anschluss. Für die Grafik sorgt nach wie vor eine Mali-T628 MP6 GPU, die OpenGL ES 3.0 und OpenCL 1.1 Full Profile unterstützt. Die eMMC5.0 Flashspeicher-Steckplatz wurde ebenfalls beibehalten. Laut Linux Gizmos ist ein zwölfpoliger GPIO-Anschluss hinzugekommen. Dafür müssen die Benutzer den Verlust der Audio-Schnittstelle verkraften, die jetzt allenfalls in Form eines USB-Adapters nachgerüstet werden kann.
Das ungefähr 20 Watt schluckende Board wird normalerweise mit einem Lüfter betrieben, der wie das Netzteil im Lieferumfang enthalten ist. Odroid ist ein Open-Hardware-Projekt und stellt die vollständigen Schalt- und Layout-Pläne sowie eine Designdatei für ein Gehäuse bereit.