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Mo, 17. August 2015, 09:21

Software::Grafik

Qualcomm publiziert Registerdokumentation für Adreno-Grafikprozessoren

Als erster Hersteller von Chips für eingebettete Systeme hat Qualcomm überraschend eine Dokumentation für Teile seiner Adreno-Grafikprozessoren veröffentlicht. Diese sollten dem freien Treiberprojekt Freedreno merklich weiterhelfen.

Mirko Lindner

Qualcomm, einer der größten Chiphersteller, produziert unter anderem auch SoCs (Ein-Chip-Systeme) mit ARM-Prozessoren und Adreno-Grafikprozessoren. Freie Treiber für die Adreno-Grafikprozessoren (GPUs) wurden von dem Hersteller bisher nicht veröffentlicht, wie bei so vielen GPUs aus dem Embedded-Sektor. Dementsprechend formierte sich auch hier ein Projekt, um einen freien Treiber durch Reverse Engineering zu schreiben, um vollständig freie Systeme zu ermöglichen. Dieses Projekt ist Freedreno, und es hat wie alle derartigen Projekte damit zu kämpfen, dass es keine veröffentlichte Informationen zu den Chips gibt. Dennoch konnten bisher ein eingeschränkt funktionierender Treiber für eine Reihe von GPU-Modellen aus den Reihen A2XX und A3XX erstellt werden, der bereits seit zwei Jahren in Mesa integriert ist. Vor etwa einem Jahr hatte Qualcomm sogar begonnen, mit dem freien Projekt zusammenarbeiten. Diese Zusammenarbeit umfasste unter anderem Patches zur Unterstützung der A4XX-Reihe und Fehlerkorrekturen. Doch Dokumentation oder neue Funktionen gehörten offenbar nicht dazu.

Überraschend hat nun Qualcomm Dokumentation über die Register der A3XX-Reihe veröffentlicht, wie Phoronix meldet. Laut dem Hauptautor von Freedreno handelt es sich um eine komplette Dokumentation der Register der A3XX-Reihe. Das sei ein großer Schritt vorwärts und mehr, als alle anderen Chiphersteller im eingebetteten Bereich bisher geleistet hätten. Die Dokumentation ist öffentlich und im Qualcomm Developer Network unter der Rubrik »DragonBoard 410c« zu finden. Wenn es nun noch ein Programmierhandbuch gäbe, das so ausführlich ist wie die sonstige Dokumentation des SoC, dann stünde einem perfekten freien Treiber nichts mehr im Wege.

Auch ohne die Dokumentation unterstützt der Freedreno-Treiber seit kurzem OpenGL ES 3 auf A3XX und A4XX, wie der Freedreno-Hauptentwickler Rob in seinem Blog schreibt. Die weitere Entwicklung kann in diesem Blog verfolgt werden.

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