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Mi, 7. Oktober 2015, 12:17

Software::Distributionen::Ubuntu

Ubuntu will ZFS offiziell unterstützen

Beiläufig erwähnte Mark Shuttleworth auf der Mailingliste für Ubuntu Snappy, dass Ubuntu ZFS-Unterstützung als Standard anbieten will. Derzeit ist ZFS in Ubuntu nur über »ZFS on FUSE« oder per PPA als »ZFS on Linux« nutzbar.

Mark Shuttleworth

Mark Shuttleworth, Canonical

Mark Shuttleworth

Ein Anwender fragte auf der Mailingliste für Ubuntu Snappy nach, ob es eine Möglichkeit gebe, in den Kernel bei einem Snappy-Projekt im Embedded-Bereich ein Modul per Framework einzubinden, anstatt einen eigenen Kernel zu kompilieren oder ein zusätzliches Snap-Paket zu bauen und per insmod einzubinden. Da der Fragesteller ZFS erwähnte, antwortete Mark Shuttleworth, wenn es um ZFS gehe, das werde bei Ubuntu »zu gegebener Zeit« standardmäßig unterstützt.

Ubuntu hat bisher keine von Canonical offiziell unterstützte Implementierung von ZFS, es gibt lediglich ein PPA zum Nachrüsten oder aber ZFS on FUSE, was allerdings im Userspace läuft und die damit typischerweise oft verbundenen Nachteile wie etwa einen verringerten Datendurchsatz mit sich bringt. Zudem wurde die Entwicklung des Projekts eingestellt.

Die Probleme mit dem von Sun für Solaris 10 entwickelten ZFS und Linux liegen in der Lizenz begründet, weswegen ZFS nicht in den Kernel-Sourcen verfügbar ist. Die von ZFS verwendete freie CDDL ist inkompatibel zur GPL. Somit versuchen sowohl ZFS on FUSE als auch ZFS on Linux dieses Problem auf ihre Weise zu umgehen. Bei ZFS on Linux wird der Code außerhalb der Kernel-Sourcen gepflegt. Die Linux-Portierung basiert auf dem frei verfügbaren ZFS-Quellcode und dockt am Linux-Kernel über das Solaris Porting Layer (SPL) an, das von ZFS on Linux für diesen Zweck entwickelt wurde. Bei BSD besteht dieses Problem nicht, da die BSD-Lizenzen als kompatibel mit der CDDL gelten.

ZFS wird oft als das fortschrittlichste Dateisystem bezeichnet, obwohl es sich diesen Rang dann heutzutage mit Btrfs teilen muss, welches einige der Funktionen von ZFS teilt. So bieten beide integriertes RAID und LVM sowie Snapshots und Copy on Write (COW). ZFS ist darüber hinaus ein 128-Bit-Dateisystem und beherrscht Online-Kompression und Prüfsummen zur Vermeidung von Datenübertragungsfehlern. Voraussetzungen für ZFS sind ein 64-Bit-Prozessor und viel RAM. Als Faustregel für sinnvolles Arbeiten gilt hier ein Gigabyte pro Terabyte Speicherplatz.

Auch wenn einige Nachrichtenquellen berichten, die offizielle Unterstützung für ZFS bei Ubuntu solle bereits mit dem LTS-Release Ubuntu 16.04 erfolgen, so ist bisher unklar, woher diese zeitliche Festlegung stammt.

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