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Do, 15. Oktober 2015, 11:23

Gesellschaft::Politik/Recht

Internet-Experten empfehlen der FCC Open-Source-Software für Router

260 Internetexperten fordern in einem offenen Brief an die Federal Communications Commission (FCC), von ihren kürzlich veröffentlichten Plänen abzusehen, die Open-Source-Software auf Routern einschränken könnte und im Gegenteil offene Routersoftware vorzuschreiben.

Hintergrund waren die im September veröffentlichten Vorschläge für die Anpassung des Gesetzes für den Betrieb von Routern der FCC als Regulierungsbehörde für Rundfunk, Satellit und Kabel in den USA, die dazu führen könnten, dass Open-Source-Software wie etwa OpenWRT von Routern und anderen Geräten verbannt wird. Das könnte auch Europa betreffen, da die Hersteller vermutlich für Exporte die gleiche Firmware verwenden würden, die die FCC für die USA fordert.

Die Behörde dementierte zwar aufgrund des Presseechos schnell, dass offene Firmware von den Änderungen betroffen sei, Experten waren davon aber nicht überzeugt. Die FCC fordert in dem Gesetzesvorhaben von Routerherstellern, sie sollen dokumentieren, wer Modifikationen an der Kontrollsoftware für ihren Router vornehmen darf, und sicherstellen, dass nur »zweckbestimmte Software« auf den Routern vorinstalliert wird. Eine Kontrolle über Modifikationen könne aber nur erreicht werden, wenn die Software geschlossen und durch Signaturen geschützt sei, so die Kritiker.

Nun haben 260 Internetexperten und -Aktivisten einen Gegenentwurf in Form eines offenen Briefs (PDF) veröffentlicht. Der Hauptkritikpunkt der Experten ist, dass mit den neuen Bestimmungen zwar die FCC ihrer Aufgabe der Kontrolle der Einhaltung der vorgeschriebenen Frequenzen besser nachkomme, vorinstallierte fehlerhafte und unsichere Firmware jedoch kaum noch austauschbar wäre. Somit trage der Gesetzentwurf eher zur Unsicherheit des Internets bei, wogegen laut Vinton Cerf, einem der Väter des Internet, der Entwurf der Experten ein Vorgehen beschreibt, das die Sicherheit des gesamten Internets erhöhen würde.

Der Gegenentwurf beinhaltet die Forderung nach überprüfbarer Open-Source-Software in Routern und anderen Netzwerkgeräten. Zudem solle die Aktualisierung der Software in den Händen der Anwender liegen und nicht bei den Routerherstellern. Die Hersteller sollen verpflichtet werden, den Quellcode der Firmware wie auch der Treiber offenzulegen. Der Quellcode soll in einem öffentlichen Repositorium frei zugänglich sein. Zudem sollen die Hersteller verpflichtet werden, innerhalb von 45 Tagen auf Sicherheitslecks, die eine CVE-ID haben, mit einer Aktualisierung zur Behebung der Lücke zu reagieren.

Dies soll für den Garantiezeitraum oder aber fünf Jahre nach der Auslieferung gelten, je nachdem, welche Zeitspanne länger ist. Bei Zuwiderhandlung hat die FCC die Handhabe, ein Gerät vom Markt zu nehmen oder neuen Geräten die Zulassung zu verweigern. Die FCC hat bisher nicht öffentlich Stellung zu dem Gegenentwurf bezogen.

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Kommentare (Insgesamt: 4 || Alle anzeigen )
Re: ohne openwrt (D.R., Fr, 16. Oktober 2015)
ohne openwrt (Lars Schotte, Fr, 16. Oktober 2015)
Re: zweifel (1ras, Fr, 16. Oktober 2015)
zweifel (schmidicom, Do, 15. Oktober 2015)
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