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Fr, 30. Oktober 2015, 11:50

Software::Distributionen::Fedora

Ausblick auf Fedora 24

Mit der allgemeinen Verfügbarkeit von Fedora 23 in wenigen Tagen beginnt offiziell der Entwicklungszyklus zu Fedora 24. Dazu hat Christian Schaller auf der Entwicklerliste einen Überblick über mögliche Neuerungen für den in etwa einem halben Jahr erscheinenden Nachfolger gegeben.

fedoraproject.org

Das große Thema für Fedora 24 wird Wayland sein. Schaller schreibt in seiner Mail, er würde den neuen Display-Server gerne für 24 als Standard sehen, allerdings sind, wie der Einwurf eines Kollegen nahelegt, Regressionen im Bereich Barrierefreiheit zu erwarten, die noch der Klärung bedürfen. In einem Blogbeitrag schrieb er, er verwende Wayland seit über einer Woche ausschließlich und sehe derzeit keinen Grund, wieder zu X.org zurück zu wechseln.

Großes Augenmerk liegt auf der Entfernung von Resten von System V. Maintainer, die Pakete betreuen, die noch Init-Skripte von System V anstatt Systemd-Unit-Files verwenden, sind aufgefordert, entsprechende Dateien bis zum 2. Februar zu erstellen. Das ist das Datum, an dem der Entwicklungszweig für Fedora 24 von Rawhide abgespalten wird. Ausnahmeregelungen müssen bis zum 12. Januar beantragt werden und sollen in einem Einzelprüfungsverfahren entschieden werden. Das wurde am 14. Oktober vom FESCo-Leitungsgremium entschieden. Pakete, für die dann kein Unit-File vorliegt und keine Ausnahmegenehmigung beantragt wurde, werden aus der Distribution entfernt.

Im Bereich Desktop sind einige Änderungen an Gnome-Software geplant. So sollen Anwender mit dem Erscheinen von Fedora 24 ihr System von der Vorgängerversion aus mit der Softwareverwaltung Gnome Software aktualisieren können. Zudem muss die Softwareverwaltung für XDG-App vorbereitet werden, sodass entsprechende Pakete mit Gnome Software installiert und aktualisiert werden können. XDG-App wird mit Fedora 23 erstmals als technische Vorschau ausgeliefert. Dabei geht es um Sandboxed Applications, einer neuen Technologie zum Packen von Desktop-Applikationen. Dabei stehen zwei Ziele im Vordergrund: Erstens sollen Applikationen so gebaut werden, dass sie ohne Anpassung unter vielen Distributionen lauffähig sind. Zweitens sollen Sandboxed Applications möglichst wenig Zugriff auf den Host haben. Dafür werden Kernel-Techniken wie Namespaces, Cgroups und Kdbus verwendet, SELinux soll dabei die Sicherheit erhöhen.

Programme aus dritter Hand, wie etwa Chrome, Skype, Spotify, Steam, Viber und andere sollen künftig in Gnome Software für Anwender leichter erreichbar sein, ohne freie Software als Standard infrage zu stellen. Zudem soll die Qt-Integration auch im Hinblick aud Software von Seiten Dritter weiter vorangetrieben werden. Da optische Medien immer weiter in den Hintergrund treten, wird ein USB-Creator geschrieben, der das Erstellen bootfähiger Abbilder von Linux, Mac OS X und Windows aus beherrscht.

Auf Seiten der Hardware soll die Akkulaufzeit bei Notebooks erhöht werden. Ein Schritt dahin ist das bereits in Fedora 23 integrierte Projekt Ambient Light Sensor. Dazu könnte neben der Software auch ein Open-Hardware-Projekt aufgelegt werden, da in vielen Notebooks im Gegensatz zu Tablets und Smartphones ein solcher Sensor fehlt. Für die Virtualisierungssoftware Boxes soll das Durchreichen der GPU des Hosts realisiert werden. Die Situation bei den mitgelieferten Codecs soll durch die Auslieferung von H264 verbessert werden. Es soll Ciscos Implementierung OpenH264 Verwendung finden, sodass dabei keine Lizenzkosten anfallen.

Einige dieser Ziele werden vermutlich nicht mit Fedora 24 erreicht werden, andere werden hinzukommen. Wenn keine Verspätungen auftreten, wird Fedora 24 am 17. Mai 2016 erscheinen. Zunächst wird aber am 3. November Fedora 23 veröffentlicht.

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