Login
Newsletter
Werbung

Mo, 30. November 2015, 12:08

Software::Grafik

Gimp 2.9.2 erschienen

Das Gimp-Team hat die erste Testversion des freien Grafikprogramms auf dem Weg zu Version 2.10 veröffentlicht. In dieser Version stecken über dreieinhalb Jahre Entwicklungsarbeit, die viele heiß ersehnte neue Funktionen bringt.

Gimp kann OpenEXR-Dateien mit 32-Bit-Gleitkommawerten laden

gimp.org

Gimp kann OpenEXR-Dateien mit 32-Bit-Gleitkommawerten laden

Seit Gimp 2.8 vor über dreieinhalb Jahren freigegeben wurde, hat sich diese Version nicht mehr groß verändert. Zwar wurden insgesamt acht Aktualisierungen herausgegeben, die letzte (2.8.16) erst vor wenigen Tagen anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von Gimp, diese brachten aber nur kleinere neue Funktionen.

Von Gimp 2.10 dürfen sich die Benutzer jedoch einiges mehr erwarten. Viele heiß ersehnte Funktionen wurden bereits eingebaut und führten dazu, dass die häufig aktualisierten Testversionen von Gimp 2.10 von einigen Benutzern bereits bevorzugt werden - trotz der laufenden Arbeiten und den noch fehlenden Funktionen. Erstmals gibt es jetzt eine offizielle Testversion, Gimp 2.9.2, für die jedoch die gleichen Vorbehalte bezüglich Funktionalität und Stabilität gelten. Die Freigabe von Gimp 2.10 rückt damit ein Stück näher, dürfte aber immer noch einige Monate entfernt sein. Nach wie vor hat Gimp zu wenig Entwickler und könnte weitere tatkräftige Unterstützung brauchen.

Gimp 2.10 wird vollständig auf GEGL beruhen und somit Bild-Farbtiefen von mehr als 8 Bit pro Farbkanal durchgehend unterstützen. Es sind nun auch 16 oder 32 Bit pro Farbkanal möglich, wahlweise mit Fix- oder Gleitkommadarstellung. Lediglich einige fortgeschrittene Funktionen wie das nichtdestruktive Editieren werden auf Gimp 3.2 verschoben. Unterstützt werden OpenEXR, Vorschau für viele Filter, Hardware-beschleunigte Darstellung und Bearbeitung mit OpenCL (noch experimentell) sowie Bildverkleinerung in höherer Qualität. Ferner werden Bildformate mit mehr Bit pro Farbkanal unterstützt, darunter PNG, TIFF, PSD und FITS. Darüber hinaus beruhen alle Werkzeuge auf GEGL.

Fotostrecke: 5 Bilder

Gimp kann OpenEXR-Dateien mit 32-Bit-Gleitkommawerten laden
Supernova-Effekt von GEGL 0.3 in GIMP-Entwicklungsversion
Diffraction Patterns-Effekt von GEGL 0.3 in GIMP-Entwicklungsversion
Kopplung von X- und Y-Werten in GEGL 0.3 in GIMP-Entwicklungsversion
»Symmetrisches Zeichnen« - Erste Designs der neuen Funktionalität
Die Konvertierung zwischen verschiedenen Farbräumen wird in Gimp 2.10 nahezu verlustfrei möglich sein. Ein neues Werkzeug namens »Unified Transformation« kann eine Ebene auf vielfältige Weise manipulieren, beispielsweise ihre Größe ändern, rotieren, verzerren oder eine Perspektiventransformation vornehmen. Ein weiteres neues Werkzeug namens »Warp Transformation« ersetzt das früher iWarp-Plugin und arbeitet direkt auf den Bildern ohne Vorschau.

Werkzeuge wie das Überblenden, Ausrichten und Selektieren wurden verbessert. Dazu kommen einige noch experimentelle Werkzeuge wie N-Point Deformation (Verformen von Objekten), Handle Transform (Skalieren, Rotieren und Perspektivkorrektur mit Hilfe von »Griffen«, die man verschieben kann), Seamless Clone (vereinfachtes Zusammenführen von Bildern) und MyPaint Brush (Pinsel-Engine von MyPaint).

Das Farbverwaltungs-Plugin für Gimp 2.10 verwendet LCMS2 und kann zwischen 8- und 16-Bit-Ganzzahlen sowie 32- und 64-Bit-Gleitkommazahlen konvertieren. Außerdem wurde ein neuer Filter zur Korrektur der Farbtemperatur geschaffen. Beim Überblenden verhält sich der Overlay-Modus jetzt anders als der Soft Light-Modus und folgt der »Compositing and Blending Level 1«-Spezifikation des W3C. Statt HSV-Farbwerten können nun auch CIE LCH-Werte verwendet werden. Für Fotografen ist die Möglichkeit interessant, Metadaten direkt in Gimp zu bearbeiten.

Auch beim Zeichnen gab es zahlreiche Verbesserungen, darunter Rotation und Spiegelung des Bildes, Einstellung der Härte und Stärke der Pinsel und Symmetrisches Zeichnen, letzteres noch nicht in der aktuellen Testversion. Auch an der Konfigurierbarkeit wurde weiter gearbeitet. Die Testversion kann im Quellcode vom Gimp-Projekt heruntergeladen werden.

Weitere Features und Zukunftspläne von Gimp sind in der Roadmap zu finden. Für Gimp 2.10 fehlen noch fünf Funktionen, die in Arbeit sind. Gimp 3.0 soll lediglich die Portierung der Oberfläche von GTK+ 2 auf GTK+ 3 erledigen. Danach soll Gimp 3.2 wieder neue Funktionen bringen. Einen Zeitplan gibt es für keine dieser Versionen.

Werbung
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung