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Fr, 4. Dezember 2015, 10:07

Software::Entwicklung

Apple gibt Programmiersprache Swift frei

Apple hat, wie vor einem halben Jahr angekündigt, die Systemprogrammiersprache Swift unter eine freie Lizenz gestellt. Der Compiler nutzt die LLVM-Infrastruktur und kann auch unter Linux eingesetzt werden.

Apple

Neue Programmiersprachen werden auch nach über 60 Jahren Computergeschichte immer noch in großer Zahl entwickelt. Manche dienen lediglich zum Erkunden von Ideen und verschwinden wieder, andere belegen eine spezielle Nische und andere wiederum erfahren weite Verbreitung. Swift zählt wohl am ehesten zur letzteren Kategorie. Nach Mozilla mit Rust und Google mit Go hat nun auch Apple eine neue Programmiersprache entwickelt, die für die Systemprogrammierung gedacht ist. Swift ist nach Angaben von Apple effizient, besitzt eine moderne, klare Syntax und ist sicher vor Speicherproblemen. Sie übernimmt einige Ideen von dem bisher von Apple favorisierten Objective C und ist kompatibel zu C- und Objective C-Bibliotheken.

Dabei ist die Swift-Syntax laut Apple nicht von C abgeleitet. Sie besitzt wie zu erwarten Kontrollkonstrukte und Datenstrukturen, Funktionen, Objekte, Protokolle, Closures und Generics. Die Programmierung erfolgt in Modulen.

Ein Swift-Programm benötigt keine Definitionen und kein main()-Programm; eine einzelne Anweisung ist bereits ein komplettes Programm. Variablen benötigen keine Typdeklaration, sondern nehmen den Typ an, den sie bei der ersten Zuweisung erhalten. Die Syntax weist generell Ähnlichkeiten mit JavaScript und anderen von der C-Syntax inspirierten Sprachen auf.

Vor einem halben Jahr hatte Apple anlässlich der Vorstellung von Swift 2.0 angekündigt, die Sprache Ende des Jahres öffnen zu wollen. Jetzt wurde die Ankündigung in die Tat umgesetzt und zugleich eine Linux-Portierung vorgestellt. Der LLVM-basierte Compiler, die Laufzeitbibliotheken (Kern- und Standard-Bibliothek) und einige Werkzeuge wurden unter der Apache-Lizenz 2.0 veröffentlicht. Sie sind im Quellcode auf Github zu finden und Mitarbeit an dem Projekt ist ausdrücklich willkommen.

Die jetzt veröffentlichte Version, ein Schnappschuss von 2.2, ist in der Linux-Version noch nicht ganz komplett, und es handelt sich noch um eine Testversion. Die Linux-Version von Swift benötigt im Gegensatz zur Originalversion keine Objective C-Laufzeitumgebung, sondern kann auch ohne sie laufen. Einige C-Funktionen, einige String-Methoden sowie einige weitere Kleinigkeiten sind in der Linux-Version noch nicht implementiert. Binärpakete gibt es für Ubuntu 14.04 LTS und 15.10, jeweils in der 64-Bit-Version.

Die nach Angaben von Apple schnell wachsende Gemeinschaft rund um Swift wird zur Zeit von Apple-Entwicklern geführt und hat bereits klare Regeln aufgestellt. So behält jeder Beitragende sein Copyright, und das Kern-Team kann weitere besonders aktive Mitarbeiter ins Team aufnehmen.

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