Login
Newsletter
Werbung

Mi, 23. Dezember 2015, 11:26

Software::Browser

Stand der WebExtensions in Firefox

Andy McKay von Mozilla hat den aktuellen Status der Implementation der WebExtensions-Schnittstelle in Firefox beschrieben. Browser-Erweiterungen sollen in Zukunft mit Hilfe der WebExtensions-Schnittstelle geschrieben werden.

blog.mozilla.com

WebExtensions werden in knapp drei Monaten in Firefox 45 den Alpha-Status erreichen. Interessierte Entwickler können sich weiterhin in vielfältiger Weise einbringen. Wer bereits jetzt mit der Programmierschnittstelle experimentiert, muss sich allerdings darauf einstellen, dass sich noch einiges ändern könnte.

In Firefox 45 sollen folgende Schnittstellen vollständig unterstützt werden: alarms, contextMenus, pageAction und browserAction. Die Schnittstellen bookmarks, cookies, extension, i18n, notifications, runtime, storage, tabs, webNavigation, webRequest und windows werden zumindest teilweise vorhanden sein.

WebExtensions hatten viel Aufregung verursacht, als Mozilla sie als Ablösung der bisherigen Erweiterungsschnittstelle im August 2015 ankündigte. Einige Entwickler warfen gleich ganz hin, andere äußerten Bedenken, dass Mozillas Pläne so nicht funktionieren könnten. Erstens hätten die meisten Entwickler von Erweiterungen keine Zeit und Lust, auf eine neue Schnittstelle umzusteigen, und zweitens sei die neue Schnittstelle zu eingeschränkt, um umfassende Anpassungen des Browsers zu ermöglichen.

Mozilla sah sich daraufhin gezwungen, die WebExtensions genauer zu erklären. Demnach sei es aus technischen Gründen nötig, von den auf XUL und XPCOM beruhenden Erweiterungen abzurücken, da Firefox auf die Verwendung mehrerer Prozesse umgestellt wird. Auch die interne Verwendung von XUL in Firefox soll daher nach und nach beseitigt werden. Ein zweiter Grund sind die Sicherheitsaspekte. XUL-basierte Erweiterungen haben Zugriff auf alle Teile des Browsers, und es gibt bereits Schadsoftware, die das ausnutzt. Mozilla muss also handeln. Zugleich betonte Mozilla aber auch, keine Grenzen setzen zu wollen, was Erweiterungen tun können. Daher wurde auch die Änderung so früh angekündigt, dass man mit allen interessierten Entwicklern in Dialog treten und Lösungen finden kann.

WebExtensions sind wohl in Chrome entstanden. Mozilla wird für Firefox diese Implementation nicht kopieren, sondern einerseits Erweiterungen vornehmen, andererseits möglicherweise auch einige Dinge weglassen. Eine Liste der Unterschiede ist verfügbar. Für Entwickler von Erweiterungen soll die Verwendung von WebExtensions dennoch Vorteile bringen, da sie die Portierung der Erweiterungen auf unterschiedliche Browser vereinfachen soll. Erweiterungen, die sich auf die gemeinsame Teilmenge der WebExtensions in verschiedenen Browsern beschränken, sollen sogar unverändert überall laufen. Für Chrome-Erweiterungsentwickler ergibt sich auch der Vorteil, dass sie ihre Erweiterungen leichter auf Firefox portieren können. WebExtensions sind allerdings kein offizieller Standard.

Der aktuelle Stand der Implementation kann auf arewewebextensionsyet.com verfolgt werden. Unterstützung für WebExtensions wird auch auf addons.mozilla.org eingebaut und soll ab Firefox 44 bereit sein. Dokumentation entsteht im Mozilla Developer Network (MDN), und Beispiele sind verfügbar. Die weitere Entwicklung sieht eine Betaversion in Firefox 47 und die erste stabile Ausgabe in Firefox 48 vor. Aktuell wird für neue Erweiterungen für Firefox das Jetpack empfohlen, das laut Mozilla zukunftssicher ist, wenn man sich an die Richtlinien für die kommende Mehrprozess-Version von Firefox hält.

Werbung
Kommentare (Insgesamt: 0 )
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung