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Fr, 29. Januar 2016, 09:11

Hardware::Tablets

Jolla: Tablet-Finanzierer sollen entschädigt werden

Der ins Trudeln geratene finnische Smartphonehersteller Jolla will ab Februar 540 weitere Jolla-Tablets ausliefern. Die restlichen Unterstützer sollen entschädigt werden.

Das Jolla Tablet

jolla.com

Das Jolla Tablet

Das teilte jetzt Jolla-Gründer und Geschäftsführer Antti Saarnio in einem von Schwarmfinanzierern und Vorbestellern des Tablets bereits ungeduldig erwarteten Blogeintrag mit. Wie bereits kurz nach Jahresbeginn versprochen, sollte er eine Lösung für die nicht ausgelieferten Tablets bringen.

Zunächst aber versucht Saarnio zu erklären, wie es trotzt Überfinanzierung der Indiegogo-Kampagne zu diesem Debakel kommen konnte. Dabei zeigt sich wieder einmal, dass kleine Firmen bei der Herstellung eigener Hardware schnell in Schwierigkeiten geraten können und den Unbillen des Marktes schonungslos ausgesetzt sind. Bei den Herstellern in Fernost ist ein Auftrag wie der von Jolla über einige tausend Tablets verschwindend klein und wird, wie schon andere Aspiranten feststellen mussten, auch entsprechend behandelt. Ähnlich erging es dem gescheiterten, auf KDE basierten Tablet Vivaldi.

Saarnio berichtet von Problemen mit der zeitgerechten Teilebeschaffung und Problemen beim Hersteller selbst, die einen zweimaligen Umzug der Fertigungsstätte nach sich zogen. Eine erste Charge von 121 Tablets wurde im Oktober 2014 fertiggestellt, um sicherzustellen dass die gesamte Kette von den Zulieferern über Herstellung und Versand funktionierte.

Zu den zusätzlichen Kosten durch die Probleme in Fernost kam im Spätherbst eine gescheiterte Finanzierungsrunde, die das Unternehmen in der Folge ins Trudeln brachte und zur Entlassung großer Belegschaftsteile zwang. Darüber hinaus musste Jolla eine Umschuldung beim finnischen Staat beantragen. Anfang 2016 war dann klar, dass nicht alle Tablets ausgeliefert werden können und die Suche nach einer Lösung in finanziell klammen Zeiten begann.

Nun scheint eine Lösung gefunden. Insgesamt werden 540 weitere Tablets ausgeliefert. Diese gehen ausschließlich an Schwarmfinanzierer aus der Indiegogo-Kampagne. Hierbei hat nur eine Chance, wer bereits am ersten Tag gezeichnet hat, da in den ersten Stunden bereits tausende Unterstützer teilnahmen. Weitere Tablets werden nicht mehr hergestellt, da einerseits das Geld fehlt, andererseits bereits Teile des ursprünglichen Designs nicht mehr verfügbar sind.

Verschiedene Lösungen sind laut Saarnio durchgespielt worden, jedoch verhindere die finanzielle Situation des Unternehmens, das auch auf das eigene Überleben bedacht sein müsse, eine schnelle und für alle zufriedenstellende Lösung. Der nun gefundene Kompromiss läuft darauf hinaus, dass Jolla alle Unterstützer voll entschädigen will, inklusive ausgelegter Transportkosten und Kosten für bestellte Accessoires. Dies kann aber wegen der angespannten finanziellen Situation nur in zwei Teilen geschehen. Die eine Hälfte der Rückerstattung soll im Februar beginnen, die andere Hälfte soll innerhalb eines Jahres zur Auszahlung kommen, so es die finanzielle Lage erlaubt. Die Unterstützer werden gebeten, auf eine E-Mail zu warten, die das weitere Vorgehen erläutert.

Jolla will sich in Zukunft auf die Weiterentwicklung von Sailfish OS konzentrieren und vermeldet verstärktes Interesse von Smartphone-Herstellern an einer Lizenzierung des Betriebssystems.

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