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Mi, 3. Februar 2016, 15:35

Software::Distributionen::BSD::FreeBSD

FreeBSD: Statusbericht von Oktober bis Dezember

Das FreeBSD-Projekt hat den Statusbericht für das vierte Quartal 2015 vorgelegt. Unterstützt von Unternehmen wie EMC und Netflix nehmen die Aktivitäten in letzter Zeit stetig zu.

Anton K. Gural/freebsd.org

Im vierten Quartal 2015 waren in FreeBSD nicht weniger als drei neue Systemverwaltungswerkzeuge in Arbeit, die als Ersatz für das bisherige Init dienen können und ähnliche Funktionalität wie Systemd bieten: launchd ist ein von Mac OS X via NetBSD portiertes System, relaunchd eine Neuimplementation, die portabel sein und mehr Funktionalität als launchd bieten will, und nosh, das unabhängig entstanden und portabel ist und viele Einflüsse aus anderen Systemen aufgreift. Ob eines dieser Systeme einmal Init ablösen wird, ist noch nicht entschieden.

Ein weiteres Update von FreeBSD 10, Version 10.3, ist in Arbeit und dürfte bald veröffentlicht werden. FreeBSD 11 ist noch etwas weiter entfernt und es wird noch heftig daran gearbeitet. Insgesamt sind die Aktivitäten rund um FreeBSD ansteigend, wie man an dem zum dritten Mal in Folge umfangreicher gewordenen Statusbericht ablesen kann. Ob beim Bugtracking-System des Projekts, dem Korrigieren von gemeldeten Fehlern, der Nutzung von Jenkins zur Qualitätsverbesserung, dem verbesserten I/O-Scheduler CAM oder Multipath-TCP, arbeiten möglicherweise mehr Entwickler als je zuvor an FreeBSD. Viele werden von Unternehmen bezahlt, die mit FreeBSD auf die eine oder andere Weise Geld verdienen. Die größten darunter sind EMC und Netflix, zudem bezahlt auch die von Spenden finanzierte FreeBSD Foundation einige Entwickler für wichtige Neuerungen.

Zu diesen Neuerungen, die in FreeBSD 11 kommen werden, gehört auch die Verschlüsselung der Crash-Dumps, da solche Speicherabzüge vertrauliche Daten und Passwörter enthalten können. Wenn diese optionale Funktion genutzt werden soll, muss der Administrator vorab einen Schlüssel bereitstellen. Das Root Remount-Projekt, das ähnlich wie pivot_root unter Linux die Möglichkeit bereitstellt, das Root-Dateisystem zu wechseln, ist abgeschlossen. Das Grafiksystem wurde mit Mesa 11.0.8, X-Server 1.17.4 und vielen Anwendungen und Treibern aktualisiert.

Stark verbessert wurde die Unterstützung von ARM in 32 und 64 Bit. In der 32-Bit-Variante ist Hard Float nun der Standard. Mit Soft Float compilierte Programme werden weiter unterstützt, da es auf Kernel-Ebene keinen Unterschied gibt. Der Systemaufruf sendfile wurde asynchron gemacht, was vielen Programmen, beispielsweise dem Webserver nginx, ohne Änderung zu mehr Leistung verhilft.

Der Out of Memory-Handler wurde neu geschrieben, nachdem erkannt wurde, dass die bisherige Implementation völlig unzulänglich war. Der Kernel kann nun in einer Minimalversion gebaut werden, in der alle benötigten Treiber als Module vorliegen, die vom Bootloader oder in der frühen Bootphase geladen werden. Die Desktopumgebungen Gnome, Mate, Cinnamon, KDE, Xfce und LXQt wurden weiter gepflegt und aktualisiert. Ein Repositorium für Node.js-Module wurde geschaffen. Viele weitere Verbesserungen sind bei den Compilerwerkzeugen, der Virtualisierung, der Ports-Sammlung, HardenedBSD und NanoBSD in Arbeit oder bereits abgeschlossen.

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