In einem Interview mit der Wirtschaftsplattform Bloomberg sagte German Klimenko, neuer IT-Berater der russischen Regierung, Microsoft habe jegliches Vertauen der russischen Regierung verspielt.
Klimenko, der seit sechs Wochen Putins oberster IT-Berater ist, wettert seitdem mit markigen Aussagen gegen amerikanische IT-Unternehmen wie Apple, Google oder Microsoft. In dem Interview, das auszugsweise auf der Webseite von Bloomberg zitiert wird, fordert Klimenko unter anderem, die US-Unternehmen höher zu besteuern, um der heimischen IT-Industrie eine bessere Ausgangslage zu verschaffen. Er sieht zudem die Sicherheit seines Landes durch eine »potenzielle Bedrohung« seitens der US-amerikanischen IT-Unternehmen gefährdet, die »ihrer Regierung gegenüber genauso willfährig sind wie gegenüber ihren Aktionären«. So beantworte Google beispielsweise pro Jahr 32.000 Anfragen der US-Justiz- und Polizeibehörden, aber keine einzige aus Russland.
Das Vertrauen in Microsoft und andere US-Unternehmen ist laut Klimenko durch deren Kapitulation gegenüber der US-Regierung in Sachen Sanktionen gegen Russland an einem »Punkt ohne Rückkehr« angekommen. Dabei spielt er auf das Wirtschaftsembargo des Westens nach der russischen Annexion der Krim an. Somit sei der Schritt weg von Windows und weiteren Microsoft-Produkten für die russische Regierungs-IT unumgänglich. Rund 22.000 Regierungsstellen und Gemeindeverwaltungen seien jederzeit bereit, Windows fallen zu lassen und auf eine nicht näher bezeichnete Linux-Distribution umzustellen.