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Do, 18. Februar 2016, 12:55

Software::Kernel

Linux Foundation stellt Echtzeit-Betriebssystem Zephyr vor

Die Linux Foundation hat ein weiteres Projekt gegründet, an dem Interessenten aus aller Welt zusammenarbeiten. Es handelt sich um ein Apache-lizenziertes Betriebssystem für das »Internet der Dinge«, das extrem kompakt und damit auch sicherer als Linux ist.

Zyphyr-Projekt

Die Linux Foundation, das Industriekonsortium zur Förderung von Linux und der Zusammenarbeit an freier Software, hat ein weiteres Zusammenarbeitsprojekt gegründet. Das Projekt Zephyr ist ein Echtzeit-Betriebssystem für Geräte mit sehr wenig Speicher und feststehender Konfiguration, was eine Vielzahl von Geräten umfasst, die als »Internet der Dinge« bezeichnet werden. Das System steht unter der Apache-Lizenz 2.0, was die freie Verwendung in freien und proprietären Projekten ermöglicht, wurde jetzt in Version 1.0.0 veröffentlicht und lädt alle Interessenten zur Mitarbeit ein.

Die Initiatoren des Projekts sind Intel mit den zugekauften Unternehmen Altera und Wind River, NXP mit dem zugekauften Freescale, Synopsys und UbiquiOS. Anlass für das Projekt war, ein Betriebssystem zu schaffen, das skalierbar, echtzeitfähig, modular, sicher und nahtlos vernetzt ist. Echtzeit-Linux würde alle diese Anforderungen erfüllen, ist aber für viele Geräte, die auf dem Markt sind oder noch erscheinen werden, zu groß, bietet eine zu große Angriffsfläche und kann nur mit stetigen Updates sicher gehalten werden.

Zephyr dagegen soll diese Anforderungen mit minimalen Ressourcen erfüllen. System und Anwendungen teilen sich dabei einen Adressraum, was Hardware-Speicherverwaltung unnötig macht. Es ist portabel und hochgradig konfigurierbar. Alle Ressourcen werden statisch definiert. Das spart viel Platz im Vergleich zu typischen PC-Systemen, bei denen sich die Hardware sehr dynamisch ändern kann. Auch auf Fehlerprüfungen verzichtet Zephyr weitgehend, für die Entwickler stehen allerdings erweiterte Prüfungen und Debug-Möglichkeiten zur Verfügung.

Zyphyr läuft initial auf x86-, ARM- und ARC-Plattformen. Es soll mit 8 KB Speicher auskommen; Linux benötigt mindestens das Tausendfache. Unterstützte Boards sind unter anderem MinnowBoard MAX, Quark D2000 und SE Boards, Arduino 101 und Due, Galileo und Galileo Gen 2 sowie NXP Freedom. Auch in Qemu kann das System laufen. Die Vernetzung beschränkt sich momentan auf Bluetooth, Bluetooth Low Energy (LE) und IEEE 802.15. Sie soll aber im Lauf der Zeit ebenso erweitert werden wie die Plattformunterstützung.

Die Konzentration von Zephyr auf Sicherheit wird durch den Plan unterstrichen, eine spezielle Sicherheits-Arbeitsgruppe einzurichten und einen eigenen Entwickler für Sicherheitsfunktionalität zu beschäftigen.

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