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Mo, 14. März 2016, 08:57

Software::Distributionen::Debian

Debian-Projektleiterwahl mit nur einem Kandidaten

Bei der anstehenden jährlichen Debian-Projektleiterwahl tritt nur ein Kandidat an, der Franzose Mehdi Dogguy. Der amtierende Projektleiter Neil McGovern kandidiert nicht für eine zweite Amtszeit.

Software in the Public Interest (SPI)

Der Debian-Projektleiter bestimmt ein Jahr lang die Richtlinien der Politik des Projektes und füllt damit eine ähnliche Rolle aus wie ein Regierungschef. Er kann vielerlei Aufgaben delegieren und andere Entwickler mit entsprechenden Vollmachten ausstatten.

Vor einem Jahr hatten sich noch drei Mitglieder der Debian-Gemeinschaft gefunden, die für das Amt des Debian-Projektleiters kandidierten. Gewählt wurde Neil McGovern, der zuvor bereits mehrfach kandidiert hatte. McGovern war Release-Manager für die letzten drei Debian-Versionen, Pressekontakt des Projekts, Mitorganisator der Konferenz DebConf, SPI-Vorstandsmitglied, Admin im Google Summer of Code und einiges mehr. Derzeit arbeitet er bei Collabora. Während seiner Amtszeit tat sich äußerlich recht wenig, so gab es neben Copyright-Projekt und dgit hauptsächlich normale Weiterentwicklung. Auch meldete sich der wahrscheinlich vielbeschäftigte McGovern nur selten mit Neuigkeiten zu Wort.

Für die nächste Amtszeit des Projektleiters gibt es nur einen Kandidaten, dessen Wahl damit fast schon sicher ist. Es handelt sich um Mehdi Dogguy, der bereits letztes Jahr kandidiert hatte. Er hat nun auch seine Wahlplattform veröffentlicht, in der er seine Vorstellungen erläutert, was er in seiner Amtszeit erreichen will. Damit ist die Kampagnen-Periode eröffnet, die noch bis zum 2. April reicht. Mangels Gegenkandidaten hat diese Periode allerdings kaum Bedeutung. Vom 3. bis 16. April sind die gut tausend Debian-Entwickler und Debian-Paketbetreuer dann zwei Wochen lang aufgefordert, zu wählen.

Der tunesischstämmige Franzose Mehdi Dogguy arbeitet im Bereich des Hochleistungsrechnens für den Energiekonzern Électricité de France. Er ist langjähriger Debian-Mitarbeiter und hat unter anderem Beiträge für OCaml in Debian, das Release-Team, UbuntuDiff und Debian France im Lebenslauf stehen. Er hat vor, das Problem der Komplexität der Zusammenarbeit in Debian anzugehen. Debian ist so groß geworden, dass es seiner Ansicht nach einen Verbund vieler kleinerer Projekte darstellt. Das macht es schwerer, Lösungen zu erarbeiten, die sich auf das ganze Projekt skalieren lassen.

Dazu will er die Vorgehensweisen (Prozesse) in Debian verbessern. Engpässe sollen erkannt und behoben werden. Die Kommunikation zwischen Teams soll verbessert werden. Gemeinsame Ziele sollen wieder mehr im Mittelpunkt stehen und die Prozesse vereinfacht werden.

Dogguy will außerdem eine neue Roadmap aufstellen, in der Veröffentlichungsziele und andere Projektziele dokumentiert werden. Zudem will er die Verwaltung von umfassenden und schwierigen Änderungen verbessern, neue Mitarbeiter gewinnen und Debian an die sich ändernden äußeren Bedingungen anpassen. Zu letzterem gehört auch die Bereitstellung von offiziellen Images virtueller Maschinen mit Debian. Debian soll auch wieder offener für Innovationen werden, um weiter relevant zu bleiben.

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