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Fr, 1. April 2016, 10:33

Gesellschaft::Politik/Recht

Rechtsstreit zwischen SCO und IBM doch nicht beendet

SCO hat ein Bundesgericht in Utah darüber informiert, dass das Unternehmen eine Berufung im Verfahren gegen IBM wegen einer vermeintlichen Rechteverletzung im Linux-Kernel plant. Damit würde der nach 13 Jahren zu Ende geglaubte Rechtsstreit eine weitere Fortsetzung finden.

SCO will offensichtlich den im Februar vermeintlich beendeten Rechtsstreit mit IBM fortführen. Das geht aus einer Ankündigung einer Berufung (PDF) hervor, die SCOs Anwälte vor wenigen Tagen Richter David Nuffer am Bundesgericht in Salt Lake City im US-amerikanischen Bundesstaat Utah zukommen ließen.

Richter David Nuffer hatte im Februar einem Antrag der Anwälte beider Unternehmen stattgegeben, das Verfahren rechtskräftig einzustellen (PDF), nachdem SCO in allen wichtigen Punkten unterlegen war. Gegen den richterlichen Entscheid blieb beiden Kontrahenten der Weg der Berufung, wobei allgemein angenommen wurde, es werde nicht dazu kommen, da beide Parteien die Einstellung herbeigeführt hatten. Nun sieht es so aus, als gehe SCO doch in Berufung. Welche Gründe dafür ins Feld geführt werden ist derzeit noch nicht bekannt. Bereits 2013 hatte SCO das Verfahren erneut aus der Versenkung geholt.

Verblüffend ist dies ob der Tatsache, dass es im Antrag der Anwälte vom Februar hieß, es sollten die letzten Reserven für die Gläubiger des bankrotten Unternehmens SCO geschont werden. Wenn jetzt der Prozess fortgesetzt werden soll und auf der Notiz an das Bundesgericht in Utah der Name der renommierten Anwaltskanzlei Boies, Schiller & Flexner steht, so wird klar, dass dort Geld und Interessen im Hintergrund stehen. Die Kanzlei Boies, Schiller & Flexner vertrat beispielsweise in den 90er Jahren erfolgreich die US-Regierung in einer Kartellklage gegen Microsoft wegen Netscape, die fast zur Auftrennung von Microsoft in zwei Unternehmen führte.

Ursprünglich hatte SCO IBM 2003 auf eine Milliarde US-Dollar Schadensersatz verklagt, weil angeblich IBM Verträge mit SCO zur Entwicklung eines 64-Bit Betriebssystems gebrochen habe und daraufhin illegal UNIX-Code aus UNIX System V in den Linux-Kernel eingebracht habe. Belege dafür bleib SCO aber schuldig. Im Verlauf des Prozesses konnte Novell jedoch belegen, dass der von SCO beanspruchte Code Novell gehört. Im weiteren Verlauf belegte IBM wiederum SCO mit einer Gegenklage.

Auf der Webseite von Groklaw gibt es eine detaillierte Zeitleiste des gesamten Verfahrens mit vielen Kopien der Originaldokumente des Verfahrens.

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Kommentare (Insgesamt: 5 || Alle anzeigen )
Re[2]: Neuer Aprilscherz (blubbermal, Mo, 4. April 2016)
Re[2]: Neuer Aprilscherz (Anon Y. Mouse, Fr, 1. April 2016)
Re: Neuer Aprilscherz (Passant, Fr, 1. April 2016)
Re: Neuer Aprilscherz (Ruediger, Fr, 1. April 2016)
Neuer Aprilscherz (Alex_72, Fr, 1. April 2016)
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