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Do, 2. Juni 2016, 10:34

Software::Büro

LibreOffice in neuen Paketformaten

LibreOffice 5.2 Beta liegt im neuen Paketformat Flatpak vor. Canonical kündigt die Bürosuite für Ubuntu 16.10 als Snap an.

TDF

Neue Paketformate halten Einzug in Linux-Distributionen. Das bis vor wenigen Wochen als XDG-Apps bekannte Flatpak entstammt der Gnome-Entwicklung, Canonical hat dagegen aus dem Click-Format von Ubuntu Phone mit Snappy ein eigenes Paketformat entwickelt. Die Betaversion von LibreOffice 5.2 ist nun neben den üblichen Formaten auch als Flatpak erschienen. Das Paket ist für Anwender von Gnome 3.20 und darüber hinaus gedacht, bringt das GTK3-Backend mit und wird derzeit unter Debian, Arch Linux, Fedora, Mageia und Ubuntu unterstützt.

Damit die Distributionen mit dem Flatpak-Format umgehen können, muss zunächst die Runtime des Projekts installiert werden. Für Fedora 23 und Mageia 5 liegen bereits Pakete in den Archiven bereit. Ubuntu nutzt ein PPA, während bei Debian das Paket per APT bezogen werden kann, nachdem ein Eintrag in der Quellenliste angelegt wurde. Danach kann das LibreOffice-Flatpak heruntergeladen und installiert werden. Das Paket kann neben einer bereits bestehenden Installation der Office-Suite in einem anderen Format installiert werden. Auch ältere Versionen von XDG-Apps sollten das LibreOffice-Flatpak ausführen können.

Derzeit gelten noch einige Einschränkungen, die den Eigenheiten des Paketformats geschuldet sind. Da Flatpak Anwendungen in Sandboxen gegeneinander isoliert, funktionieren im LibreOffice-Paket derzeit noch keine Hyperlinks aus Dokumenten heraus. Auch die Online-Hilfe per F1 wird noch nicht geladen. Zudem fehlt zum jetzigen Zeitpunkt ein Java Runtime Environment (JRE), sodass darauf aufbauende Funktionalität noch nicht nutzbar ist.

Flatpak, das während der Entwicklungsphase XDG-Apps hieß, ist ein noch junges Paketformat und mit Gnome 3.20 erstmals standardmäßig verfügbar. Als eine der ersten Applikationen wurde Gnome Software, das Softwarecenter der Umgebung, als Flatpak bereitgestellt und ist so zur Verwaltung weiterer Flatpaks gerüstet. Beim Flatpak-Format stehen zwei Ziele im Vordergrund: Anwendungen sollen so gebaut werden können, dass sie unverändert unter vielen Distributionen lauffähig sind. Zudem sollen per Sandoxing Anwendungen gegeneinander und gegen das Betriebssystem besser isoliert werden. Um das zu gewährleisten, sind beispielsweise alle Abhängigkeiten im Paket enthalten.

Canonical hat mit Snappy ein grundsätzlich ähnliches Paketformat aus dem von Ubuntu Phone bekannten Click-Format entwickelt und bietet mit Ubuntu 16.04 erstmals offiziell die Nutzung von Snaps neben dem herkömmlichen DEB-Format in Mischform auch für den Desktop an. Mozilla hat angekündigt, Firefox noch in diesem Jahr als Snap anbieten zu wollen.

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