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Do, 2. Juni 2016, 12:43

Software::Cloud

Nextcloud startet Fork von Owncloud

Owncloud-Gründer Frank Karlitschek und neun der zehn aktivsten Owncloud-Entwickler haben das Projekt Nextcloud gestartet, das stärker als Owncloud an der Gemeinschaft orientiert sein soll, und die Firma Nextcloud GmbH gegründet.

nextcloud.com

Owncloud wurde vor sechs Jahren von Frank Karlitschek gegründet. Es ist eine Webanwendung, die sicheren Datenaustausch und Kommunikation ermöglicht. Schnell wuchs der Funktionsumfang der Software, neue Versionen wurden in schneller Folge veröffentlicht und schon Ende 2011 wurde professioneller Support über die Firma Owncloud Inc. eingeführt. Die Firma erhielt viele Millionen US-Dollar Wagniskapital und konnte etliche Entwickler sowie einige Open-Source-Veteranen einstellen. Owncloud hat, teils auch über große Installationen in Unternehmen und Organisationen, Millionen von Nutzern.

In letzter Zeit gab es jedoch Zoff bei Owncloud, und Frank Karlitschek verließ vor fünf Wochen überraschend sein Unternehmen. Über die Gründe schweigt er sich bisher aus, er deutet jedoch an, dass die Kapitalgeber bei Owncloud zuviel zu sagen hatten und nur noch in Quartalszahlen gedacht wurde, statt langfristige Ziele zu verfolgen.

Da Frank Karlitschek sein Projekt nicht einfach aufgeben wollte, hat er nun einen Fork von Owncloud unter dem Namen Nextcloud gestartet. Nextcloud soll alles geraderücken, was bei Owncloud schiefgelaufen ist, und ein kompatibler Ersatz für Owncloud sein. Hinter dem Projekt steht die neue Firma Nextcloud GmbH, die kommerziellen Support für Neukunden, aber auch bestehende Owncloud-Kunden übernehmen will. Die Ankündigung kommt nur einen Tag nach der Gründung einer Stiftung für Owncloud, die vielleicht auch Owncloud wieder näher an die Gemeinschaft rücken könnte.

Wie erst jetzt bekannt wurde, haben auch zahlreiche andere Entwickler Owncloud Inc. verlassen, darunter neun der zehn aktivsten Entwickler. Einige davon haben dies bereits öffentlich bekannt gegeben, andere noch nicht. Sie haben alle bei Nextcloud angeheuert, womit eine Kontinuität der Entwicklung gegenüber Owncloud gewährleistet sein dürfte. Nextcloud will zudem noch weitere Entwickler einstellen.

Zu den zahlreichen Dingen, die Nextcloud besser machen will als Owncloud, gehört der Umgang mit Beitragenden, Benutzern, Kunden, Partnern und Angestellten. Nextcloud wird nicht mehr unter einer dualen Lizenz stehen und es wird keine Lizenzvereinbarung mit Beitragenden mehr verlangt. Es soll keine Entwicklung mehr hinter verschlossenen Türen geben. Die Markenrechte sollen an eine unabhängige Stiftung gehen.

Nextcloud soll volle Unterstützung für populäre Funktionalität wie Kalender und Kontakte bieten. Hinzukommen soll die Unterstützung von spreed.me, einer auf WebRTC beruhenden Videokonferenzsoftware. Die meisten Funktionen der Unternehmensversion sollen in die Gemeinschaftsversion integriert werden, nur Funktionen, die wirklich nur Unternehmen nützen, sollen in der Unternehmensversion verbleiben. Der Code von Nextcloud soll zudem aufgeräumt und modernisiert werden. Die erste Version 9 von Nextcloud soll auf Owncloud 9 beruhen und einen problemlosen Übergang ermöglichen.

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