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Fr, 9. September 2016, 10:55

Software::Kommunikation

Z-Wave-Interoperabilitätsschicht als Public Domain veröffentlicht

Sigma Designs, die Firma hinter dem Heimautomationsprotokoll Z-Wave, hat die Interoperabilitätsschicht und Teile der Programmierschnittstellen als Public Domain freigegeben. Damit können freie Implementierungen wie OpenZWave das System vollständig implementieren, ohne in einer rechtlichen Grauzone operieren zu müssen.

Mirko Lindner

In der Heimautomation haben sich eine Reihe inkompatibler Protokolle herausgebildet, was zweifellos die Akzeptanz der Systeme ebenso wie den freien Wettbewwerb erschwert. Z-Wave von Sigma Designs ist eines der am weitesten verbreiteten Protokolle in diesem Bereich. Es ist bereits seit etwa vier Jahren ein offizieller ITU-Standard (G.9959), doch die weitergehenden Spezifikationen waren bisher nur für Käufer des proprietären SDKs der Z-Wave Alliance erhältlich. Z-Wave arbeitet in Mobilfunkfrequenzen und benutzt ein einfaches Adressierungsschema, also keine IP-Adressen.

Vor gut einer Woche hat Sigma Designs nun weitere Schritte zur Öffnung von Z-Wave unternommen. Die Z-Wave-Interoperabilitätsschicht wurde als Public Domain veröffentlicht. Diese Schicht beschreibt die verschiedenen Z-Wave-Gerätetypen und welche Daten und Befehle sie verstehen müssen. Ebenfalls freigegeben wurde die API-Spezifikation der Software-Produkte Z/IP (Z-Wave über IP) und Z-Ware (Z-Wave-Middleware), die für Gateways gedacht sind, zusammen mit einer beispielhaften Implementation.

Darüber hinaus wurde auch die vollständige Spezifikation des Sicherheits-Frameworks Z-Wave S2 freigegeben. Damit wird es unter anderem möglich, dieses Framework auf mögliche Sicherheitsprobleme zu durchleuchten. Die Spezifikation steht zusammen mit weiteren Erläuterungen bei Sigma Designs zum freien Download bereit.

Für freie Projekte wie OpenZWave bedeutet die Freigabe, dass sie das Protokoll, Gateway-Software und anderes vollständig implementieren können, ohne in einer rechtlichen Grauzone operieren zu müssen. Das Projekt wurde mittels Reverse-Engineering geschaffen, was jetzt weitgehend nicht mehr nötig sein sollte. OpenZWave arbeitet zwar mit vielen Z-Wave-Controllern zusammen, sieht sich selbst aber nur als Bibliothek, die in andere Programme integriert werden kann. Über Software, die das nutzt, liegen kaum Informationen vor. Das AllJoyn-Framework der Allseen Alliance der Linux Foundation, das ein generisches Framework zur Verwaltung von vernetzten Geräten erstellt, wird sicher eines der Projekte sein, die von der Öffnung profitiert.

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Kommentare (Insgesamt: 2 || Alle anzeigen )
Re: Frequenzbereich (Sender, Fr, 9. September 2016)
Frequenzbereich (Anonymous, Fr, 9. September 2016)
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