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Di, 13. September 2016, 12:37

Software

Vim 8.0 erschienen

Der vi-kompatible freie Editor Vim wurde in Version 8.0 freigegeben. Die neuen Funktionen sind zahlreich und haben hauptsächlich mit Plugins und externen Programmaufrufen zu tun.

Mirko Lindner

Vim ist der wohl bekannteste und umfangreichste Klon des Original-Unix-Editors »vi«. Die Bedienung mit dem Wechsel zwischen verschiedenen Modi, die jeweils völlig unterschiedlich funktionieren, ist zwar nicht jedermanns Sache, aber mit Vim lässt sich eine sehr hohe Effizienz bei der Bearbeitung erzielen.

Seit der Version 7.0 vor zehn Jahren wurden zwar ein paar Aktualisierungen von Vim veröffentlicht, doch neben vielen Korrekturen wurden nur einige kleinere neue Funktionen hinzugefügt. Unter anderem implementierten die Entwickler ein persistentes Undo und Redo, neue Python-3- und Lua-Schnittstellen, Blowfish- und Swap-Datei-Verschlüsselung. Doch erst jetzt, nach der längsten Zeitspanne zwischen zwei Hauptversionen von Vim, ist Vim 8.0 fertiggestellt. Dementsprechend gibt es eine lange Liste neuer Funktionen.

Auch die neue Version korrigiert zahlreiche Fehler, die seit Vim 7.4 gefunden wurden. Neu ist die Unterstützung von asynchroner Ein- und Ausgabe. War es früher schon möglich, externe Programme aufzurufen und deren Ausgabe in den editierten Text zu integrieren, kann Vim nun auch mit Server-Programmen in beide Richtungen kommunizieren. Passend dazu wird die JSON-Syntax mit Funktionen wie json_encode und json_decode unterstützt. Gedacht ist diese Funktionalität hauptsächlich für Plugins, die damit noch komplexer werden können.

Vim kann nun auch externe Jobs starten, mit ihnen kommunizieren und sie beenden. Solche Jobs könnten zum Beispiel Syntax-Checker sein. Weitere Neuerungen der Vim-Erweiterungssprache sind Timer, die einmal oder mehrmals auslösen können, »Partials«, die eine Art anonymer Funktionen darstellen, sowie Lambdas und Closures.

Zur besseren Organisation der wachsenden Flut von Plugins wurden Packages ersonnen, in denen ein oder mehrere Plugins gebündelt werden können. Für Vim-Entwickler steht ein neues Test-Framework zur Verfügung. Für Vim-Fenster wurden feste IDs eingeführt, so dass man sie leichter referenzieren kann. Viminfo wurde mit Zeitstempeln versehen, um die Objekte darin korrekt handhaben zu können. Die grafische Oberfläche wurde auf GTK+ 3 portiert, GTK+ 2 kann aber weiter genutzt werden. Unter MS-Windows wird nun DirectX unterstützt.

Vim 8.0 macht auch Schluss mit obsoleten Plattformen wie DOS, OS/2 und Amiga, der 32 Bit Konsolenversion für MS-DOS/Windows 95/98 und der 16 Bit MS Windows-Version. Alle Neuerungen können auf Github nachgelesen werden. Der gleiche Text ist auch mit dem Editor-Kommando :help version8 verfügbar.

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