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Fr, 2. Dezember 2016, 09:09

Software::Mobilgeräte

Cyanogen Inc.: Steve Kondik ist raus

Steve Kondik, Entwickler von CyanogenMod und Mitgründer des Unternehmens Cyanogen Inc. muss nach monatelangen internen Querelen das Unternehmen verlassen.

cyanogenmod.org

Die finanziell angeschlagene Cyanogen Inc. hat durch den Geschäftsführer Lior Tal vor zwei Tagen einschneidende Maßnahmen verkündet. Das Hauptbüro in Seattle im US-Bundesstaat Washington wird bis zum Jahresende geschlossen und die Firma zieht in ein kleineres Büro in einer Außenstelle in Palo Alto in Kalifornien. Das Unternehmen trennt sich zudem von Firmengründer Steve Kondik. Die Webseite Android Police berichtete bereits zu Wochenbeginn, Cyanogen Inc. soll kurz vor dem Aus stehen, und berief sich dabei auch auf Quellen im Unternehmen selbst.

Bereits im Sommer hatte Cyanogen Inc. wegen des ausbleibenden finanziellen Erfolgs rund 20 Prozent der Belegschaft entlassen. Im Oktober fand eine Umstrukturierung statt, die von der Lizenzierung des kompletten Betriebssystems Cyanogen OS abweicht hin zu einem modularen Baukasten für Smartphone-Hersteller. Zeitgleich gab der bisherige CEO Kirt McMasters seinen Posten als Geschäftsführer ab. Das Tagesgeschäft führte fortan Lior Tal, der bis dahin das operative Geschäft leitete. McMasters wurde Vorstandsvorsitzender. Zu diesem Zeitpunkt soll auch Steve Kondik aus dem Vorstand entfernt worden sein, er führte seitdem den Titel des Chief Science Officer (CSO) und leitete die Forschungsabteilung.

Jetzt hat, wiederum laut Android Police, Steve Kondik in der privaten Google-Plus-Gruppe der CyanogenMod-Entwickler seine Meinung dazu kundgetan, was bei Cyanogen Inc. schiefgelaufen sei. Die Hauptschuld sieht Kondik bei McMasters, dem er vorwirft, das Unternehmen schlecht geführt zu haben. Sich selbst gibt er indirekt die Schuld, da er McMasters ins Unternehmen geholt und als CEO installiert habe. Kondik unterstellt McMasters, ihn habe immer gestört, dass er zwar der CEO sei, die Vision aber von Kondik selbst komme.

Schlechte Geschäfte und ein CEO, der durch großmaulige Verlautbarungen die Presse und viele wichtige Leute verschreckt habe, hätten in den letzten Monaten ein sehr schlechtes Arbeitsklima bewirkt. Alle Bemühungen um Entspannug der Situation seitens Kondik seien letztlich gescheitert. Kondik bedauert, seit der Firmengründung viele Freunde und gute Leute enttäuscht zu haben, auf die er aus heutiger Sicht besser gehört hätte.

Welchen Einfluss die Situation auf das freie Custom-ROM CyanogenMod, das einst Grundlage der Firmengründung war, haben wird, ist unklar. Laut Kondik steht es jedoch nicht gut. Vermutlich wird es zumindest eine Namensänderung geben müssen, da Markenrechte und geistiges Eigentum der Cyanogen Inc. gehören und CyanogenMod darin verwoben ist. Kondik will nun überlegen was er tun kann. Wenn es die Gemeinschaft wünscht, kann er sich vorstellen, CyanogenMod über eine Schwarmfinanzierung wieder auferstehen zu lassen.

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