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Mi, 21. Dezember 2016, 14:02

Software::Virtualisierung

Qemu 2.8 freigegeben

Der CPU- und System-Emulator Qemu liegt jetzt in Version 2.8 vor. Die aktuelle Version enthält zahlreiche Verbesserungen, die weite Teile der Software betreffen.

Qemu-Projekt

Qemu ermöglicht es, auf einem Rechner ein virtuelles Gastsystem auszuführen. Als Emulator eingesetzt, kann Qemu Betriebssysteme und Programme, die für eine bestimmte Architektur erstellt wurden, auf einer anderen Architektur ausführen. Dabei wird durch den Einsatz eines Just-in-Time-Compilers eine recht hohe Ausführungsgeschwindigkeit erreicht. Qemu kann jedoch auch als Virtualisierer eingesetzt werden. Dabei läuft die virtuelle Maschine fast genauso schnell wie ein reales System, wenn Qemu als Frontend für Hypervisoren wie Xen oder KVM eingesetzt wird.

Qemu 2.8 bringt wiederum zahlreiche Änderungen. Blockgeräte können nun nicht mehr mit TFTP eingebunden werden, da das für Dateien über 256 KB noch nie funktionierte und somit nutzlos war. Zahlreiche Änderungen gab es bei der Unterstützung verschiedener Architekturen. Bei der PowerPC-Architektur wird die Familie Power 9 unterstützt, bei x86 werden weitere CPUID-Bits ausgewertet. Wenn intel_iommu zum Einsatz kommt, wird der Extended Interrupt Mode (EIM) unterstützt. EIM erfordert allerdings einen Linux-Kernel ab 4.7. Darüber hinaus sind nun bis zu 288 CPUs im Maschinentyp Q35, der für modernere PCs steht, konfigurierbar.

Bei Xen können jetzt auch SCSI-Laufwerke im Betrieb entfernt werden, ebenso wird Suse xenlinux-kompatibles Entfernen von Geräten unterstützt. NVDIMM-Geräte lassen sich nun dynamisch hinzufügen. Eine andere Neuerung ist ein generisches Pseudo-Gerät »Loader«, das es ermöglicht, ein oder mehrere Images oder Werte beim Start in den Speicher zu laden.

Bei virtio kamen die Geräte vhost-vsock und virtio-crypto hinzu und die Fehlerbehandlung wurde verbessert. Erweiterungen gab es in der Kommandosprache QMP und bei diversen zugehörigen Programmen wie qemu-img. Tracing kann nun auch über Syslog erfolgen. Wird die grafische Oberfläche über Spice auf einem Client dargestellt, kann ab jetzt auch ein reines OpenGL-Rendering verwendet werden.

Auch im Codegenerator für die System-Emulation TCG wurden einige Verbesserungen vorgenommen. Insbesondere wurden aber Vorbereitungen für die in der nächsten Version kommende Multi-Threaded System Emulation (MTTCG) getroffen. Linux-Anwendungen mit mehreren Threads sollen davon aber bereits jetzt profitieren.

Darüber hinaus erhielt Qemu in der neuen Version zahlreiche weitere Verbesserungen und Korrekturen. Einzelheiten findet man im Änderungslog. Der Quellcode von Qemu 2.8 steht auf der Download-Seite zur Verfügung.

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