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Fr, 9. Juni 2017, 13:20

Software::Grafik

G'MIC 2.0 erschienen

Das freie Bildbearbeitungs-Framework G'MIC wurde mit umfangreichen Neuerungen in Version 2.0 veröffentlicht. Als Plugin kommt G'MIC jetzt mit seiner eigenen Oberfläche, die Qt nutzt und auch als eigenständiges Programm verwendet werden kann.

G'MIC-Projekt

G'MIC (GREYC's Magic Image Converter) ist ein sehr umfangreicher Bildbearbeitungs-Werkzeugkasten, der viele Filter für das Entrauschen, Verbessern, Anwendung künstlerischer Effekte und anderes enthält. Die Bildverarbeitung kann, analog zu ImageMagick/GraphicsMagick, komplett per Kommandozeile erfolgen. G'MIC kann aber auch als Bibliothek in andere Programme eingebunden oder über eine Web-Schnittstelle angesteuert werden. Am bekanntesten ist G'MIC aber wohl durch die Plugins für Gimp und Krita, die den bereits sehr leistungsfähigen Programmen hunderte weiterer Filter hinzufügen. G'MIC nahm seine Anfänge 2008 an französischen Universitäten und steht daher unter der freien, GPL-kompatiblen CeCill-Lizenz. Inzwischen sind Beitragende zu G'MIC weltweit zu finden.

Nach mehr als einem Jahr Arbeit kommt nun G'MIC 2.0 mit zahlreichen Verbesserungen. Der Plugin-Code wurde noch einmal komplett neu geschrieben und besitzt nun eine Oberfläche in Qt. Damit macht sich das Plugin unabhängig von GTK+, dem von Gimp genutzten (und ursprünglich entwickelten) Toolkit. Das G'MIC-Team will damit die aus seiner Sicht bestehenden Limitierungen von GTK+ überwinden.

Dennoch ist das Plugin weiterhin mit Gimp einsetzbar, dazu noch mit deutlichen Verbesserungen an der Oberfläche. Möglich wird das dadurch, dass das Plugin eine eigene Schnittstelle definiert und nur eine einzige Datei geschrieben werden musste, die vom Gimp-Plugin-API in das GMIC-API »übersetzt«. Etwas paradox ist, dass für das ebenfalls mit Qt entwickelte Krita derzeit noch keine Anpassung vorliegt, so dass das Plugin derzeit nicht mit Krita läuft. Die Anpassung ist allerdings in Arbeit. Durch die Änderung ist es aber ab sofort auch möglich, das Plugin als selbständiges Programm aufzurufen, es benötigt also kein Gimp, Krita oder andere Software mehr. Das Team hofft nun darauf, dass G'MIC künftig unter anderem auch in Blender Verwendung finden könnte.

Fotostrecke: 3 Bilder

Smart Coloring-Filter in G'MIC 2.0
Farbtabellen in G'MIC 2.0
Die Anzahl der Filter und Funktionen wurde auch in G'MIC 2.0 weiter erhöht. Einige der Neuerungen helfen beim Erstellen von Cartoon-artigen Werken. So gibt es nun einen Filter Smart Coloring, der das automatische Einfärben von Flächen in Strichzeichnungen unterstützt. Der Filter entstand mit Hilfe des bekannten Künstlers David Revoy (Pepper & Carrot). Der neue Antialias-Filter dagegen glättet zuvor ohne Antialiasing gezeichnete Linien.

Auch für die Bearbeitung von Fotos gibt es neue Funktionen wie zum Beispiel Farbtabellen (Color Lookup Tables). Damit verwandt ist die benutzerdefinierte Film-Emulation, bei der eigene Farbtabellen auf Bilder angewandt werden können. Mit dem »Retro Fade«-Filter lassen sich Fotos auf »alt« trimmen, mit erhöhter Körnigkeit und verblassten Farben. Weitere neue Filter verbessern Bilddetails oder Schatten. Das Anlegen von Masken wird mit dem neuen Filter »Color Mask (Interactive)« fast komplett automatisiert und damit stark beschleunigt.

Weitere Änderungen lassen sich in allen Details im Blogbeitrag des Projektleiters David Tschumperlé nachlesen. Der Download von Quellcode und Binärpaketen ist auf der Download-Seite möglich. Der Quellcode steht auch auf Github zur Verfügung.

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