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Do, 20. Juli 2017, 14:12

Hardware::Kommunikation

Zweiter Prototyp des Neo900 vorgestellt

Das Entwicklerteam des Neo900, eines Nachfolgers von Nokias Smartphone N900, haben das Design des zweiten Board-Prototypen vorgestellt. Von diesem Design soll etwa ein Dutzend Geräte produziert werden, was dann zum dritten und hoffentlich endgültigen Entwurf führen soll.

Neo900

Neo900

Neo900

Bereits gut zwei Jahre ist das Neo900, laut dem Team der »erste echte Nachfolger« von Nokias Smartphone N900, im Web-Shop vorbestellbar. Doch die Besteller müssen viel Geduld aufbringen, um das neben dem Fairphone 2 wahrscheinlich einzige wirklich offene Smartphone zu bekommen. Vier Jahre nach dem Beginn der ersten Kickstarter-Kampagne könnte es soweit sein, doch der Termin ist noch völlig offen.

Jetzt hat das Team immerhin die Spezifikation des zweiten Prototypen fertiggestellt. Den Entwicklern ist bewusst, dass das Neo900, der geistige Nachfolger des seinerzeit beliebten Nokia N900, beim Erscheinen bereits ziemlich veraltete Hardware aufweisen wird. Der Schwerpunkt des Systems liegt allerdings nicht auf Höchstleistungen, sondern auf Freiheit und Privatsphäre.

Die Fertigstellung der Spezifikation dauerte lange, da die Dateien von EagleCAD auf KiCad umgestellt wurden. Das war laut den Entwicklern nötig, da EagleCAD proprietär ist und nun von Autodesk aufgekauft wurde, was ständig steigende Preise bedeutete. Es dauerte auch lange, um eine geeignete Firma für das Board-Design zu finden. Letztlich wurde dafür die Firma LNAFIN gewonnen.

Die Entwicklung wurde durch die Einnahmen aus der Kickstarter-Kampagne und den Shop-Vorbestellungen ermöglicht. Im nächsten Schritt sollen etwa ein Dutzend Prototypen gebaut und evaluiert werden. Dann soll es eine weitere Kickstarter-Kampagne geben, um den dritten Entwurf zu entwickeln, der dann der endgültigen Fassung entsprechen soll.

Die Hardware des Neo900 soll der des GTA04 ähneln, aber etwas leistungsfähiger und nochmals erweitert sein. Als Prozessor ist ein TI DM3730 vorgesehen, der mit 1 GHz getaktet ist. Der 1 GB fassende Hauptspeicher fällt vier Mal so groß aus wie der des N900. Für Betriebssystem und Daten gibt es 512 MB NAND-Flash, ein 64 GB eMMC-Modul und die Möglichkeit, das Gerät mit zusätzlichem externen Speicher zu bestücken. Beim Modem können Kunden zwischen verschiedenen Optionen wählen. Geplant sind LTE 100/50 Mbps oder UMTS HSPA 14,4/5,76 Mbps mit CDMA. Die Platine sitzt in einem N900-Gehäuse und hat so ein resistives Dualtouch-Display mit einer Bilddiagonale von 3,5 Zoll und einer Auflösung von 800 x 480 Pixeln.

Im Batteriefach gibt es einen Micro-AB-USB-2.0-Port (OTG) mit Prototyping-Unterstützung. Das Neo900 verfügt über integrierte Stereolautsprecher, ein Stereomikrofon, einen 3,5-mm-Audio-Ausgang für Kopfhörer und externe Lautsprecher, einen Mikrofon- und Line-in und einen Videoausgang, einen FM-Receiver und Transmitter, eine VGA-Front-Kamera und eine 5 Megapixel-Kamera mit Autofokus auf der Rückseite, NFC, einen Steckkontakt für Erweiterungen wie einen zusätzlichen Akku, I2C, USB OTG oder UART. Der N900-Nachfolger kann GPS- und GLONASS-Signale empfangen, als WiFi 802.11a/b/g/n-Client oder -SoftAP fungieren und sich mittels Bluetooth 4.0 BLE und ANT mit anderen Geräten verbinden. Der Akku darf im laufenden Betrieb gewechselt werden. Ferner kann das Smartphone Infrarot-Signale senden und empfangen. Als Betriebssystem läuft auf dem Gerät Debian GNU/Linux. Nutzer, denen Privatsphäre und Freiheit mehr bedeuten als reine Leistung, müssen sich auf einen Kaufpreis um die 1000 Euro einstellen.

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