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Fr, 25. August 2017, 08:11

Software::Distributionen::Suse

Suse setzt weiterhin auf Btrfs

Im Blog von Suse stellt derzeit ein Eintrag klar, dass Suse auch weiterhin hinter Btrfs steht und dessen Möglichkeiten behutsam für seine Kunden ausrollt.

Suse trägt viel zu Btrfs bei

Suse

Suse trägt viel zu Btrfs bei

Btrfs wurde vor Jahren als das kommende Dateisystem hochgelobt, das einmal Ext4 ablösen soll. Davon ist nicht viel geblieben, der generelle Ruf des von der Funktionalität an ZFS erinnernden Betriebssystems ist durchwachsen. Laut dem vermutlich am häufigsten gemeldeten Fehlerbericht behauptet Btrfs des Öfteren, es sei kein Plattenplatz vorhanden, wenn dem nicht so ist. In bestimmten Konstellationen berichteten Anwender sogar von Datenverlust. Andererseits gibt es große Installationen von Btrfs, die in kritischen Umgebungen zu funktionieren scheinen. So setzt Chris Mason, der das Dateisystem ab 2007 bei Oracle entwarf, Btrfs im großen Stil bei seinem jetzigen Arbeitgeber Facebook ein. Google evaluiert Btrfs gerade für Android.

Kürzlich gab Red Hat bekannt, Btrfs künftig nicht mehr weiter zu unterstützen. Anlass dafür sind Probleme des Dateisystems im Zusammenspiel mit Docker und dass es nicht mit dem bei Red Hat eingesetzten SELinux zusammenarbeitet. CoreOS hatte bis 2015 Funktionalitäten von Btrfs wie Snapshots und Copy-on-Write (COW) eingesetzt, wechselte dann aber zu Ext4 und OverlayFS. Suse dagegen setzt seit 2011 auf Btrfs und das wird laut einem Blogeintrag von Matthias Eckerman, Leiter des Produktmanagements bei Suse, auch weiterhin so bleiben.

Dabei bietet Suse den Kunden von »SUSE Linux Enterprise« Btrfs in wohldosierten Gaben an. Wie eine Zusammenfassung der Release Notes in Bezug auf Btrfs zeigt, begann das Ausrollen mit Copy on Write, Subvolumes und Snapshots bereits 2011 und »Out of Band Deduplikation«, also dem Löschen doppelt geschriebener Daten außerhalb des Schreibzyklus ein Jahr später. Die unteren RAID-Level kamen dann 2014 hinzu, gefolgt von Komprimierung im Jahr 2015.

Bis heute unterstützt Suse bei Btrfs weder RAID 5 oder 6 noch die automatische Defragmentierung oder »In-band Deduplication«, das Löschen doppelter Inhalte während des Schreibvorgangs. Die Qualität dieser Funktionen entspreche noch nicht den Erwartungen, so Eckermann. Dabei geht das Ausrollen der bereits genutzten Funktionen in neuen Bereichen weiter. So setzt die Container Engine des kürzlich vorgestellten Container-OS Kubic einen nativen Btrfs-Treiber ein und kann so auf den Einsatz von OverlayFS als zusätzliche Schicht zwischen Container und Host verzichten.

Bisher noch ungenutzte Funktionen wie Verschlüsselung werden im Zusammenhang mit der bereits unterstützten Komprimierung auf ihre Eignung für eingebettete Systeme und das Internet der Dinge (IoT) hin untersucht. Die »send-receive«-Funktion, die Änderungen zwischen zwei Subvolumes als Stream ausgeben und das Subvolume an eine andere Instanz des Dateisystems senden kann, könnte künftig die Handhabung von Firmware-Patches erleichtern. So wird Suse vermutlich auch in nächster Zeit an der Spitze der Entwicklung von Btrfs bleiben.

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