Software::Grafik
Gimp 2.9.6 mit Multi-Threading in GEGL
Das Gimp-Team hat eine weitere Testversion des freien Grafikprogramms auf dem Weg zu Version 2.10 veröffentlicht. Gimp 2.9.6 enthält zahlreiche Verbesserungen, Korrekturen und Übersetzungen. Neu sind unter anderem Multi-Threading in GEGL, GUI-Verbesserungen und eine bessere Hi-DPI-Unterstützung.
gimp.org
Gimp 2.9.6
Seit der letzten Freigabe von
Gimp 2.8 vor mittlerweile über fünf Jahren, hat sich Gimp nicht mehr groß verändert. Zwar wurden insgesamt zweiundzwanzig Aktualisierungen der Grafikanwendung herausgegeben, diese konzentrierten sich aber vorwiegend auf Korrekturen und Übersetzungen. Neue Funktionen sind dagegen erst in der
kommenden Variante 2.10 der Anwendung zu erwarten, die im Gimp 2.9-Zweig entwickelt wird.
Bei Gimp 2.10 dürfen sich die Benutzer deshalb auf etliche Neuerungen freuen. Die neue Generation wird nicht nur auf GEGL beruhen und somit erheblich mehr Farbtiefen pro Farbkanal unterstützen, sondern auch zahlreiche Neuheiten in Filtern und Plugins und mehr Geschwindigkeit mit sich bringen. So wird beispielsweise die Konvertierung zwischen verschiedenen Farbräumen nahezu verlustfrei möglich sein und auch die Manipulation von Ebenen und Inhalten soll nicht nur schneller, sondern auch einfacher werden. Werkzeuge wie beispielsweise das Ausrichten und Selektieren wurden verbessert und neue Werkzeuge wurden hinzugefügt.
Mit der nun erfolgten Freigabe von Gimp 2.9.6 hat das Team nach einem Jahr eine neue Testversion veröffentlicht. Sie enthält zahlreiche Verbesserungen, Korrekturen und Übersetzungen. So unterstützt Gimp mit der aktuellen Version Multi-Threading in GEGL und nutzt alle im System vorhanden CPU-Kerne, was durch die Parallelität der Berechnungen unter anderem zu einer erheblich gesteigerten Geschwindigkeit führen soll. Wie die Entwickler allerdings schreiben, ist die Funktion noch experimentell und mit Problemen ist zu rechnen. Nutzer, die weiterhin nur einen Kern einschalten wollen, können die neue Funktion deshalb durch das Heruntersetzen der Anzahl der möglichen Threads abschalten. »Wir wollen aber Gimp 2.10 mit funktionsfähigem Parallelprocessing ausliefern«, schreibt Alexandre Prokoudine im Blog von Gimp.
Auch wenn die meisten Neuerungen für eine vollwertige Unterstützung von Hi-DPI erst in Gimp 3.0
mit GTK+3 oder GTK+4 zu erwarten sind, wird auch die kommende Version diverse Verbesserungen mit sich bringen und unter anderem über Anpassungen bei der Anzeige der Icons verfügen. Die Handhabung von Masken wurde schon in Gimp 2.9.6 überarbeitet und eine neue Funktionalität speichert die Dialog-Einstellungen auch zwischen verschiedenen Sessions. Weitere Neuerungen erfuhren die Dialoge für das Beenden und für die Änderung der Bildgeometrien. Bei Letzterem kann unter anderem die Füllfarbe bereits im Vorfeld der Aktion eingestellt werden.
Weitere Neuerungen von Gimp 2.9.6 umfassen Verbesserungen der Überblendungsfunktionalität. Farbmarkierungen innerhalb der Ebenenanzeige sorgen für mehr Übersicht und das bereits seit 2015 vorhandene »Handle Transform«-Werkzeug wurde aufgeräumt. Darüber hinaus wurde die Zeichenfunktionalität erweitert und die Handhabung von RAW- und PSD-Dateien verbessert. Neu ist ebenfalls die Möglichkeit, Metadaten direkt in Gimp anzeigen zu lassen und sie zu editieren.
Eine Liste weiterer Änderungen kann dem Changelog der neuen Version entnommen werden. Weitere Features und Zukunftspläne von Gimp sind dagegen in der Roadmap zu finden, denn trotz der recht langen Entwicklung ist Gimp 2.10 immer noch nicht fertig. Wie die Entwickler schreiben, müssen noch zahlreiche Fehler korrigiert werden, bevor Gimp 2.10 erscheinen kann. Wann mit der finalen Version zu rechnen ist, steht allerdings noch nicht fest.