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Fr, 25. August 2017, 14:54

Software::Entwicklung

Ayo.js: Node.js abermals geforkt

Eine Reihe von Entwicklern aus der Node.js-Gemeinschaft hat Ayo.js als Abspaltung des Projekts ins Leben gerufen. Ähnlich wie beim Fork von Io.js Ende 2014 waren nicht technische, sondern organisatorische und soziale Gründe der Anlass.

Mirko Lindner

Node.js ist eine Plattform, die auf der JavaScript-Engine V8 beruht und es auf einfache Weise ermöglicht, schnelle skalierbare Netzwerkanwendungen zu erstellen. Es benutzt ein ereignisgesteuertes, nichtblockierendes Ein/Ausgabemodell, wodurch es schlank und effizient ist. Aus diesem Grund wurde es schnell von einer wachsenden Gemeinschaft eingesetzt. Als die Projektleitung durch die Cloud-Computing-Firma Joyent zu einer wachsenden Unzufriedenheit in der Gemeinschaft führte, machten sich im Dezember 2014 einige der eifrigsten Entwickler mit dem Quellcode aus dem Staub und starteten den Fork Io.js. Ein halbes Jahr später kam es zur Wiedervereinigung mit der Node.js Foundation, die fortan von der Linux Foundation beherbergt wurde.

Die Organisationsstruktur von Node.js besteht aus einem technischen Leitungskomitee stellen, das die technische Richtung vorgibt, die Projekte der einzelnen Arbeitsgruppen steuert und die Beiträge zur Codebasis von Node.js verwaltet, und einem Vorstand für die organisatorischen Entscheidungen. Glaubt man einigen der Mitglieder der Gemeinschaft, sind aber die Zustände in Node.js so schlimm wie vor dem ersten Fork. Daher haben einige Leute das Projekt verlassen und das neue Projekt Ayo.js gegründet. Eine Wiedervereinigung mit Node.js wird nicht ausgeschlossen, doch vorher müsste sich bei Node.js wieder einmal einiges ändern.

Anlass für den Fork war offenbar, dass ein Mitglied des Technischen Komitees (TSC), Rod Vagg, in einer Weise mit anderen kommunizierte, die von manchen als Verstoß gegen die Verhaltensrichtlinien oder die Richtlinien des TSC gesehen wurde. Die konkreten Vorwürfe wurden allerdings von den Seiten von Node.js wegmoderiert. Die Sache eskalierte, so dass im TSC eine Diskussion und Abstimmung darüber stattfand, ob Vagg ausgeschlossen oder zum Rücktritt aufgefordert werden sollte. Das TSC war sich uneinig, und das Ergebnis war, dass Konsequenzen gegen den Vagg, der selbst nicht teilnahm, abgelehnt wurden. Daraufhin kündigten vier Mitglieder des TSC ihren Rücktritt an. Das TSC gab dazu eine Stellungnahme ab, in der es den Willen bekundet, die Regeln für das TSC und die Verhaltensregeln klarer zu gestalten. Konkretere Aussagen gibt es noch nicht.

Inzwischen hat auch Vagg selbst Stellung bezogen und äußert sich ausführlich zu den Anschuldigungen, die er zur Klarheit vollständig zitiert. Aus seiner Sicht haben die Anschuldigungen überhaupt keine Berechtigung.

Die Gründung von Ayo.js dürfte jedoch eine direkte Folge der Ereignisse sein. Das Projekt ist zur Zeit noch in der Aufbauphase und sucht ein Logo, eine neue Leitungsstruktur (bevorzugt wird anscheinend ein einzelner, auf begrenzte Zeit gewählter Projektleiter) und einiges mehr. Es scheint aber durchaus plausibel, dass das Projekt genug Zulauf erhält, um dauerhaft zu bestehen, zumindest bis die aus seiner Sicht schweren organisatorischen Probleme bei Node.js behoben sind.

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Kommentare (Insgesamt: 16 || Alle anzeigen )
Re[3]: Ein Fork für Transen (Sophia Schröder, Mo, 28. August 2017)
Re[2]: Ein Fork für Transen (eduard schlink, Mo, 28. August 2017)
Re: Wildes herumgeforke (blablabla233, Mo, 28. August 2017)
Wildes herumgeforke (asdasdas, Mo, 28. August 2017)
Re[3]: Ein Fork für Transen (Britta Schneider, Mo, 28. August 2017)
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