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Di, 5. September 2017, 08:55

Unternehmen

Oracle entlässt viele Solaris- und SPARC-Entwickler

Wie diversen Meldungen auf Twitter und in sozialen Netzen entnommen werden kann, hat Oracle zahlreiche Entwickler entlassen, die sich hauptberuflich der Pflege und dem Fortbestand von Solaris und der SPARC-Plattform gewidmet haben. Inwieweit die Entlassungen den Fortbestand des Betriebssystems betreffen, steht noch nicht fest.

oracle.com

Die Geschichte von Solaris, das auf Basis von BSD-Unix als proprietäres Betriebssystem für den Einsatz auf Servern und Workstations von Sun entwickelt wurde, reicht weit zurück. Nachdem Sun lange Zeit ein Liebling der Börse war, etablierte sich Solaris, wie SunOS später getauft wurde, zu einer respektablen Alternative auf Servern. Doch mit dem Fortschreiten von Linux verlor das System zunehmend an Bedeutung. Sun versuchte dagegenzusteuern, indem es die Quellen freigab und Solaris in ein offenes Betriebssystem umwandelte. Doch auch diese Strategie scheiterte und Oracle, Eigentümer von Sun und Solaris, zog OpenSolaris irgendwann den Stecker.

Mittlerweile fristet das Betriebssystem ein Schattendasein. Die letzte offizielle Ausgabe datiert auf Ende 2015 und beinhaltete nur wenige echte Neuerungen. Das System basierte immer noch auf der alten Plattform 5.11 und brachte zwar neue Funktionen, diese hielten sich aber Anbetracht der fast eineinhalbjährigen Entwicklungszeit in Grenzen. Eine bereits geplante Version 12 wurde abgekündigt, denn das System wird mittlerweile nur noch in der 11er-Ausgabe entwickelt. Nun könnte aber auch die komplette Entwicklung von Solaris ins Stocken geraten.

Wie diversen Meldungen auf Twitter zu entnehmen ist, hat der Oracle etliche der noch aktiven Solaris-Entwickler entlassen. Laut Kommentaren auf der Seite »Layoff« hat das Unternehmen bis Ende der vergangenen Woche 2500 Mitarbeiter vor die Tür gesetzt. Etliche der Mitarbeiter haben sich direkt mit der Entwicklung von Solaris, der SPARC-Plattform, Speichersystemen und diverser Bibliotheken befasst.

Nicht namentlich genannte Mitarbeiter des Unternehmens sehen in der Entlassung einen massiven Einschnitt in die Entwicklung von Solaris und bezweifeln, dass es je zu einer neuen Version des Betriebssystems kommen wird. Dem widerspricht allerdings der langjährige Solaris-Entwickler Alan Coopersmith. Wie Coopersmith auf Twitter schreibt, arbeite er beispielsweise immer noch bei Oracle an Solaris und widme sich der kommenden Freigabe. Doch auch Coopersmith bestätigt die Entlassungen und spricht von »vielen Freunden«, die von der Entlassungswelle erfasst worden sind.

Oracle hat sich zu dem Thema nicht geäußert. Wie die Seite »The Register« schreibt, ist das Verhalten verständlich, da sich Unternehmen selten zu Entlassungen äußern. Doch auch die Publikation sieht die Zukunft von Solaris und SPARC ungewiss - auch wenn Oracle eine Unterstützung des Betriebssystems bis Ende 2030 zugesichert hat.

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Kommentare (Insgesamt: 25 || Alle anzeigen )
Re[3]: Gute Arbeit Admins (blablabla233, Mi, 6. September 2017)
Re[5]: Hab ich mir schon vor 15 Jahren ausgemalt (blablabla233, Mi, 6. September 2017)
Re: Einfach nur Schade. (schmidicom, Mi, 6. September 2017)
Re[4]: Hab ich mir schon vor 15 Jahren ausgemalt (schmidicom, Mi, 6. September 2017)
Re: Hab ich mir schon vor 15 Jahren ausgemalt (Antiquities, Mi, 6. September 2017)
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