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Do, 14. September 2017, 16:44

Software::Mobilgeräte

KDE verkündet Zusammenarbeit mit Purism für offenes Smartphone

Purism und KDE haben angekündigt, beim geplanten offenen und sicheren Smartphone Librem 5 zusammenzuarbeiten. Plasma Mobile von KDE soll als alternatives Betriebssystem für das Gerät entwickelt werden.

Plasma Mobile auf dem Purism Librem 5

KDE

Plasma Mobile auf dem Purism Librem 5

KDE entwickelt seit einiger Zeit Plasma Mobile als vollständig freies Betriebssystem für Mobilgeräte. Dabei bildet das Android Open Source Project (AOSP) die Basis, während ein an die mobilen Verhältnisse angepasstes KDE Plasma die grafische Oberfläche stellt und viele bekannte KDE- und andere Anwendungen lauffähig sind. Plasma Mobile auf Geräte zu bringen, ist allerdings kein leichtes Unterfangen. Bei einigen heute erhältlichen Geräten ist es möglich, jedoch fehlen dann meist einige Treiber, die proprietär sind, und es ist nicht möglich, den vollen Funktionsumfang zu nutzen.

Geräte, die Sicherheit und Privatsphäre zur Priorität machen, widersprechen dem Interesse der meisten Hersteller, wären für die Benutzer allerdings dringend angebracht. Deshalb hatte die Firma Purism vor drei Wochen einen Plan verkündet, das offene Linux-Smartphone Librem 5 zu entwickeln. Purism ist ein in San Francisco, USA, ansässiges Unternehmen, das sich den Prinzipien der freien Software verschrieben hat und als Unternehmen registriert ist, das soziale Ziele höher bewertet als Gewinne. Das erste Produkt von Purism war das Notebook Notebook Librem 13, das durch eine Crowdfunding-Kampagne finanziert wurde, die über eine Million US-Dollar erbrachte. Seit einem halben Jahr ist dieses Notebook, das versucht, moderne Technik mit möglichst viel Freiheit zu verbinden, mit Coreboot statt BIOS ausgestattet.

Das Smartphone Librem 5 soll in einer Kampagne, die zwei Monate andauert, mit 1,5 Mio. US-Dollar finanziert werden. Die Kampagne läuft auf dem eigenen Online-Shop von Purism statt bei Crowdfunding-Anbietern. Während verschieden hohe Beträge zur Unterstützung des Vorhabens möglich sind, ist der niedrigste Preis, um in den Besitz eines Librem 5 zu kommen, 599 US-Dollar. Bisher hat die Kampagne allerdings erst ein Fünftel des erstrebten Betrags eingebracht.

Das Librem 5 soll Sicherheit und Privatsphäre maximieren. Es ist dafür ausgelegt, dass viele Linux-Distributionen darauf laufen können, primär soll jedoch das eigene PureOS zum Einsatz kommen, das auf Debian beruht, komplett auf proprietäre Software, Treiber und Firmware verzichtet und auch die Anwendungen mit Bedacht wählt. Durch die jetzt verkündete Zusammenarbeit mit KDE wird das KDE-Projekt vollen Zugang zu den Spezifikationen erhalten. Daraus kann eine vollwertige oder bessere freie Alternative zu PureOS entstehen.

Das Librem 5 wird mit einem 5-Zoll-Display nicht gerade klein und es soll sich mit einem externen Monitor, Tastatur und Maus in ein Arbeitsplatzsystem verwandeln lassen. Die geplante Hardware, die sich noch ändern kann, umfasst eine i.MX6/i.MX8 CPU, eine Vivante GPU mit Etnaviv-Treiber, 3 GB RAM, 32 GB eMMC, einen MicroSD-Slot, zwei Kameras, 3,5-mm-Anschlüsse für Mikrofon und Kopfhörer, WLAN, Bluetooth 4, interne Debugging-Schnittstellen, USB Host, USB Type-C, GPS, Sensoren wie Beschleunigungsmesser, Gyroskop, Kompass, Helligkeits- und Näherungssensoren und Hardware-Schalter für Kamera, Mikrofon, Baseband, WLAN und Bluetooth. Details können erst im Verlauf der Entwicklung genannt werden. Die Auslieferung von Entwicklerboards soll Mitte 2018 beginnen, die der kompletten Geräte im Januar 2019.

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