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Fr, 22. September 2017, 09:37

Hardware

Linux-Supercomputer auf der ISS gebootet

Ein Projekt von Hewlett Packard Enterprise (HPE) und NASA auf der ISS soll einen Supercomputer ein Jahr unter den rauen Bedingungen des Weltalls betreiben. Jetz wurde der Rechner erstmals hochgefahren.

Spaceborne Computer an Bord der ISS

HPE

Spaceborne Computer an Bord der ISS

HPE und NASA wollen in einem Experiment einen Linux-Supercomputer aus dem Regal des Herstellers für ein Jahr unter den rauen Bedingungen auf der Internationalen Raumstation ISS betreiben. Der Zeitraum entspricht in etwa der Dauer einer Reise zu Mars. Der »Spaceborne Computer« getaufte Rechner war vor rund einem Monat an Bord des »SpaceX Dragon Spacecraft« auf der ISS eingetroffen und wurde nun erstmals hochgefahren. Laut ersten Benchmarks erreichte der Rechner, auf dem Red Hat Enterprise Linux 6.8 läuft, die erwartete Leistung von einem TeraFLOPs, was einer Trillion Kalkulationen pro Sekunde entspricht und somit rund 30 Mal schneller als ein Laptop ist.

Der praktische Wert des Experiments liegt in der Tatsache begründet, dass viele Berechnungen, die die Raumfahrt betreffen, wegen der eingeschränkten Rechnerkapazitäten im All von der NASA auf der Erde vorgenommen werden. So müssen viele Daten etwa von und zur ISS geschickt werden. Solange es um erdnahe Projekte geht, ist das kein Problem. Für Projekte wie eine Mars-Mission würden die Latenzen jedoch mit zunehmender Entfernung immer mehr ansteigen, was auf dem Mars bis zu 20 Minuten Verzögerung pro Weg bedeuten könnte.

Dem soll das vor einem Jahr gestartete Projekt von HPE und NASA abhelfen. Die Hardware, die HPE einsetzt ist ein Apollo-40-Server unter Linux, der zusätzlich in einem wassergekühlten Gehäuse läuft und von HPE mit zusätzlicher Software ausgestattet wurde, um den Umweltauflagen und Anforderungen von im Weltraum gerecht zu werden.

Sowohl HPE als auch die Techniker an Bord der ISS sind mit den Ergebnissen bisher zufrieden. Nach einer erfolgreichen Testphase, die zeigen soll, wie sich der Supercomputer auf Dauer unter diesen Bedingungen verhält, soll weitere Hardware auf die ISS verbracht werden.

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