Unternehmen
Mozilla und Yahoo Holdings/Oath verklagen sich gegenseitig
Mozillas vorzeitige Kündigung des Vertrags mit Yahoo über Tantiemen aus der Suchmaschinennutzung wird ein gerichtliches Nachspiel haben.
Mozilla
Am 1. Dezember haben die beiden Unternehmen Yahoo Holdings und Oath als Nachfolger von Yahoo
Klage gegen Mozilla wegen unrechtmäßiger Kündigung des Vertrags erhoben. Am gestrigen 5. Dezember reagierte Mozilla mit einer
Gegenklage, wie im
Mozilla-Blog zu lesen ist. Grund für die Klage von Yahoo Holdings und Oath war die vorzeitige Vertragskündigung seitens Mozilla
im November.
Mozilla hatte 2014 mit Yahoo einen Vertrag über fünf Jahre geschlossen, nach dem Yahoo jährlich rund 375 Millionen US-Dollar an Mozilla überweisen sollte und dafür zunächst in den USA und später auch in anderen Ländern Yahoo die voreingestellte Suchmaschine in Firefox wurde. Für Mozilla war der Wechsel weg von Google wichtig, da der Suchmaschinen-Riese in den Jahren zuvor mit Chrome zum größten Konkurrenten von Mozillas Browser Firefox geworden war.
Da aber bei Vertragsschluss bereits klar war, dass Yahoo über kurz oder lang verkauft werden würde, handelte Mozilla ein Sonderkündigungsrecht aus, das zur Kündigung berechtigt, wenn der spätere neue Besitzer Mozilla nicht zusagt. Die Klausel besagt zudem, dass der neue Besitzer von Yahoo den Vertrag auch bei vorzeitiger Kündigung bis zum Ende der Laufzeit 2019 finanziell erfüllen muss. Demnach müsste Yahoos neuer Besitzer Oath noch mindestens zwei Jahresbeiträge an Mozilla überweisen.
Yahoo Holdings und Oath klagen nun, Mozilla habe den Vertrag unzulässig beendet. Mozillas Gegenklage soll jetzt die Rechte aus dem Vertrag wahren. Nach Mozillas Aussage sei die Kündigung des Vertrags erfolgt, um Mozilla als Marke zu schützen. Dabei seien die Vertragsbedingungen eindeutig. Eine solche Vertragsklausel, wie sie Mozilla 2014 mit Yahoos CEO Marissa Meyer abschließen konnte, gilt als äußerst ungewöhnlich.