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Do, 11. Januar 2018, 10:13

Gesellschaft::Politik/Recht

Barcelona setzt auf Open Source

Die katalanische Hauptstadt Barcelona will weg von Microsoft. Die Planung sieht einen Zweistufenplan mit dem Austausch aller Anwendungen gegen alternative Open-Source-Programmen, gefolgt von der Migration zu Linux vor.

EU

Die Strategie der Stadt ist es, zunächst alle Benutzeranwendungen durch Open-Source-Alternativen zu ersetzen, bis das zugrunde liegende Windows-Betriebssystem die einzige proprietäre Software ist, die übrig bleibt. In einem letzten Schritt soll dann das Betriebssystem durch Linux ersetzt. Das berichtete kürzlich die größte spanische Tageszeitung El País. Im Jahr 2018 werden 70 Prozent des Software-Budgets der Stadt in Open-Source-Software investiert. Laut Francesca Bria, der Kommissarin für Technologie und digitale Innovation im Stadtrat, wird der Übergang abgeschlossen sein, bevor das Mandat der derzeitigen Verwaltung im Frühjahr 2019 ausläuft.

Zunächst werden der Outlook Mail-Client und der Exchange Server durch Open-Xchange ersetzt. In ähnlicher Weise werden Internet Explorer und Microsoft Office durch Firefox bzw. LibreOffice ersetzt. Die letztendlich verwendete Linux-Distribution wird wahrscheinlich Ubuntu sein, da die Stadt Barcelona bereits jetzt rund 1.000 Ubuntu-basierte Desktops als Teil eines Pilotprojekts betreibt.

Mit diesem Projekt wird Barcelona die erste Stadt, die sich der Kampagne Public Money, Public Code der FSFE anschließt. Dieser Kampagne der Free Software Foundation Europe (FSFE) liegt ein offener Brief zugrunde, der sich dafür einsetzt, dass öffentlich finanzierte Software freie Software sein sollte. Derzeit wird dieser Aufruf an öffentliche Einrichtungen von mehr als 100 Organisationen und über 15.000 Einzelpersonen unterstützt. Das Geld der Steuerzahler sollte in wiederverwendbare Systeme investiert werden, die dem lokalen Ökosystem offen stehen, sagte Bria gegenüber El País.

Mit der neuen Open-Source-Strategie will die Stadtverwaltung von Barcelona verhindern, dass große Summen an Steuergeldern weiterhin für Software-Lizenzen ausgegeben werden, und dadurch die Abhängigkeit von proprietären Anbietern durch Verträge verringern, die zum Teil bereits vor Jahrzehnten geschlossen wurden.

Darüber hinaus fördere Open-Source-Software die Wiederverwendung von Quellcode, so Bria. Anwendungen, die von der Stadt Barcelona entwickelt und öffentlich zugänglich gemacht werden, können in anderen Gemeinden Spaniens oder weltweit eingesetzt werden. So wird die 2012 in Barcelona entwickelte Sentilo-Plattform, ein Open-Source-Sensor- und Aktuatoren-Netzwerk, nun auch von der spanischen Stadt Terrassa genutzt und mitentwickelt und darüber hinaus in Dubai und Japan eingesetzt.

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Kommentare (Insgesamt: 25 || Alle anzeigen )
Re[3]: Es geht voran (Atalanttore, So, 14. Januar 2018)
Hauptsache keine eigene Linux-Distribution entwickeln. (Atalanttore, So, 14. Januar 2018)
Re[2]: Richtig oder Falsch? (blablabla233, Fr, 12. Januar 2018)
Re[2]: Es geht voran (Nöööööööööööööö, Fr, 12. Januar 2018)
Re[5]: die katalanische Hauptstadt (___#, Fr, 12. Januar 2018)
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