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Do, 1. Februar 2018, 09:49

Software::Kernel

Auswirkungen der Meltdown-Patches

Greg Kroah-Hartman relativiert die Auswirkungen der Meltdown-Patches auf die Geschwindigkeit von CPUs.

Natascha Eibl

Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartman meldete sich auf Google + zu Wort und äußerte sich zu den Leistungseinbußen, die besonders den KPTI-Patches zur Schließung der Meltdown-Lücke zugeschrieben werden. Hier kursierten in letzter Zeit verschiedene Zahlen, wobei nicht immer klar war, welches Anwendungsszenario sie betreffen.

Er bezieht sich auf einen leider nicht verlinkten E-Mail-Thread, auf den er aufmerksam gemacht wurde. Ein Linux-Anwender hat Benchmarks aktueller Kernel-Versionen in einer nicht näher spezifizierten Umgebung mit hoher Netzwerklast erstellt. Beim Vergleich der Kernel-Versionen 4.11 und 4.15 mit abgeschalteten KPTI-Patches ergab sich, dass der aktuelle Kernel 4.15 um 7-9 Prozent schneller war als der am 31. Juli 2017 veröffentlichte Kernel 4.11.

In einer weiteren Runde wurde Linux 4.11 mit Linux 4.15 mit eingeschalteten KPTI-Patches verglichen. Hier zeigte sich 4.15 als 1-2 Prozent langsamer als 4.11. Die Meltdown-Patches haben also in dem Fall effektiv rund 10 Prozent Leistung gekostet. Hartman zeigt sich erfreut darüber, dass über einen längeren Zeitraum betrachtet kein großer Verlust an Leistung eintritt. Er versteht allerdings, dass sich die Entwickler, die seit Linux 4.11 die Geschwindigkeit des Kernel verbessert hatten, ärgern werden, dass Meltdown die Früchte ihrer Arbeit wieder zunichte macht. Er hofft zudem, dass die pessimistischen Äußerungen in einigen Presseveröffentlichungen mit diesen Zahlen nachlassen werden. Die Kernel-Entwickler arbeiten weiterhin daran, mit den nächsten Kernel-Versionen die Einbußen weiter verringern zu können.

Eine völlig andere Angelegenheit sind laut Hartman ältere Kernel-Versionen wie etwa die LTS-Versionen 3.10, 4.4, oder 4.9, die viele Distributionen noch verwenden. Hier müssten weitere Benchmarks Aufschluss über das Ausmaß der Leistungseinbußen geben. Eine Aktualisierung auf neuere Kernel sei in jedem Fall eine Verbesserung, so Hartman.

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