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Mi, 14. März 2018, 14:04

Software::Container

Karton 1.0 erschienen

Karton, ein Programm, das die Ausführung von Linux-Programmen unter unterschiedlichen Linux-Distributionen, auf anderen Architekturen und auch auf macOS ermöglicht, ist in Version 1.0 erschienen. Seine Funktion beruht wesentlich auf Docker.

Marco Barisione

Karton ist nach Angaben seines Entwicklers ein Programm, das die transparente Ausführung von Linux-Programmen unter unterschiedlichen Linux-Distributionen, auf anderen Architekturen und auch auf macOS ermöglicht. Mit transparenter Ausführung ist dabei gemeint, dass das Programm Zugriff auf lokale Dateien besitzt und somit ein nahtloses Arbeiten möglich ist. Zur Zeit beschränkt sich Karton auf Kommandozeilenprogramme, doch eine Unterstützung von X11-Programmen ist geplant. Ob auch Wayland-Programme unterstützt werden können, ist noch fraglich.

Karton beruht auf Docker, es soll jedoch eine einfachere Bedienung als Docker aufweisen. Daher werden Programme auch nicht direkt ausgeführt, sondern innerhalb von Images. Um beispielsweise ein Programm zu nutzen, das für Ubuntu 16.04 LTS entwickelt wurde, erstellt man zunächst ein Ubuntu-Image mit den nötigen Abhängigkeiten. Anschließend kann man karton run mit dem Namen des Images, dem Namen des Programms und den Argumenten des Programms aufrufen. Ist das Programm für eine fremde Architektur geschrieben, so sorgt Karton transparent dafür, dass das Programm mit Qemu abgearbeitet wird.

Karton verzichtet auf virtuelle Maschinen zugunsten der relativ leichtgewichtigen Docker-Container, was für deutlich weniger Overhead und kürzere Startzeiten sorgt. Die Vorteile von Docker werden weitgehend genutzt, so kann beispielsweise von mehreren Terminals auf das laufende Image zugegriffen werden. Man kann genau festlegen, welche Verzeichnisse des Host-Systems das Image nutzen darf. Außerdem kann das Image so angelegt werden, dass darin vorgenommene Änderungen nach dem Ende des Programms wieder rückgängig gemacht werden. Änderungen lassen sich so auf die Dateien und Verzeichnisse beschränken, die explizit mit dem Host geteilt wurden.

Karton 1.0 setzt Docker und Python voraus. Sind diese installiert, lässt sich Karton mit dem Python-Paketwerkzeug Pip installieren und ist nach Erweiterung der PATH-Variable sofort lauffähig. Der Quellcode ist auf Github zu finden.

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