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Fr, 13. April 2018, 13:05

Software::Distributionen

Erste Dokumentation zu Fuchsia: »Fuchsia ist kein Linux«

Fuchsia ist kein Linux, titelt Google in dem jetzt veröffentlichten Fuchsia-Buch. Die Antwort auf die Frage, was es dann ist, lässt noch viel Raum für Spekulationen.

Armadillo, die grafische Oberfläche von Fuchsia

Ars Technica

Armadillo, die grafische Oberfläche von Fuchsia

Google hatte den Quellcode seines neuen Betriebssystems namens Fuchsia im August 2016 veröffentlicht. Aber Informationen, was Google mit Fuchsia vorhat und wie die Entwicklung weitergeht, gab es bislang kaum. Jetzt hat Google das Grundgerüst eines Buches, »The Book« genannt, zu Fuchsia veröffentlicht, das einige technische Details dokumentiert, aber vieles weiterhin offen lässt.

Schon der Titel »Fuchsia is not Linux« bleibt ominös, denn dass Fuchsia keine Berührungspunkte mit Linux hat, war bereits bekannt. Der folgende Satz beschreibt Fuchsia als modulares, auf Capabilitys beruhendes Betriebssystem. Der Rest des Buches beschreibt einige der Subsysteme von Fuchsia genauer. So gibt es eine C-Laufzeitbibliothek (libc), die aber nicht POSIX-konform ist, wie auch der Rest des Systems. Sie implementiert den C11-Standard, verzichtet aber auf Dateien und Sockets, Teile von pthreads, Signale sowie fork und exec. Für die Ein- und Ausgabe mit Dateien und Sockets muss man stattdessen die Bibliothek fdio verwenden.

Die Grafik soll auf Vulkan beruhen und einen Kompositor und das GUI-Toolkit Flutter umfassen. Der Kernel von Fuchsia wurde von Travis Geiselbrecht entwickelt und heißt Zircon. Es handelt sich um einen Mikrokernel, der Dienste wie Dateisysteme und Treiber als Prozesse außerhalb des Kernels ausführt. Das Buch erläutert einige der grundlegenden Konzepte von Zircon.

Trotz allem ist unklar, was aus Fuchsia einmal wird. Die Tatsache, dass Fuchsia weiterhin lediglich als Experiment gelten kann und selbst vom Alpha-Status noch weit entfernt ist, lässt viel Raum für Spekulationen. So spekuliert Heise Online, dass das System als Ablösung für Android und Chrome OS gedacht ist. Steven J. Vaughan-Nichols hält auf zdnet.com beides für zweifelhaft. Denn Chrome OS sei durch die starke Verwebung mit Google-Dienste für Google bereits optimal. Und Android sei tief bei den App-Entwicklern verwurzelt und daher nicht ersetzbar.

Bis zur Produktionsreife von Fuchsia werden noch mehrere Jahre vergehen. Vaughan-Nichols glaubt, dass Fuchsia dann im Bereich von virtueller Realität, erweiterter Realität oder bei vielleicht neu aufkommenden Technologien zum Einsatz kommen wird - nicht jedoch auf Smartphones, Tablets oder Chromebooks.

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