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Di, 12. Juni 2001, 08:58

Gemeinschaft

Interview mit Jim Gettys

Die LinuxPower Webseite hat den Co-Autor des X Window Systems, Jim Gettys, interviewt.

In dem englischsprachigen Interview werden einige interessante Punkte angesprochen.

Gettys arbeitet heute für Compaq und dort besonders an der Linux-Portierung auf den iPaq Handheld. Der iPaq wird X11 und nicht etwa ein "kleines" Window-System wie Qt Embedded oder GTK+fb verwenden. Diese sind nach Ansicht von Gettys Sackgassen. Denn X11 benötigt nicht soviel Speicher, wie gemeinhin angenommen wird, und kann durchaus mit den Framebuffer-Systemen konkurrieren. Gettys und Keith Packard haben Modifikationen an X11 in Arbeit, die den Speicherbedarf des X-Servers (TinyX) auf 500 bis 700 KB drücken (mit/ohne Xrender-Erweiterung). Die Xlib soll durch Auslagerung von selten benutzten Teilen in separate Libraries deutlich entschlackt werden. Was bleibt, ist die Netzwerktransparenz von X11, die es Applikationen auf dem Handheld ermöglicht, Ein/Ausgabegeräte anderer Rechner zu verwenden, die meist besser zu bedienen sind. Ferner ist der große Vorteil von X11 auf dem Handheld, daß alle normalen Applikationen darauf laufen. Es werden keine speziell angepaßten Applikationen benötigt, wie das bei Qt Embedded, GTK+fb, Palm oder Windows CE der Fall ist.

Gettys äußert sich auch zur Audio-Situation unter Linux. Seiner Ansicht nach gibt es im Moment keinen Audio-Server, der eine vernünftige Synchronisation von Audio und Video leisten kann. Namentlich wird NAS (Network Audio System) genannt. Die existierenden Systeme seien gut genug, um MP3-Dateien ohne Aussetzer abzuspielen, doch für Telekonferenzen oder Spiele seien sie unzureichend.

Dabei sind die Grundlagen dafür bereits vorhanden: In der X Synchronization Extension einerseits und in Gettys AudioFile andererseits. Hier könnte sich jemand bleibenden Ruhm verdienen, wenn er AudioFile um die fehlenden Features, besonders die Konvertierung zwischen verschiedenen Datenraten, die zum Mixen mehrerer Audioströme notwendig ist, erweitert.

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