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Fr, 17. August 2001, 12:58

Software::Entwicklung

Drepper gegen Stallman - glibc gegen GNU

Die Release Notes der gerade erschienenen GNU C Library (glibc) 2.2.4 enden mit einem harten Angriff gegen Richard Stallman.

Ulrich Drepper, einer der Hauptautoren von glibc2 und Projektleiter, schildert darin, wie Richard Stallman versuchte, die Kontrolle über glibc an sich zu reißen. Er geht sogar so weit, Stallman als Kontrollfreak zu bezeichnen, der allen, die nicht GNU-linientreu sind, in den Rücken falle, und warnt davor, das Copyright eigener Projekte an die FSF (Free Software Foundation) zu übertragen.

Aus Dreppers Sicht versuchte Stallman gegen ihn zu intrigieren, so daß die anderen glibc-Entwickler und dann er selbst die Kontrolle übernehmen konnten. Dies scheiterte, weil Drepper mit einer Aufspaltung der glibc bzw. mit seinem Rückzug drohte, doch mußte er der Einrichtung eines "Steering Committees" zustimmen. Immerhin ist der Einfluß dieses Komitees auf "politische Fragen" beschränkt. Doch wurde gegen Dreppers Willen die Lizenz der glibc von LGPL 2 auf LGPL 2.1 geändert. LGPL 2.1 enthält eine Passage, die Linux als "GNU/Linux" und als Variante des GNU-Systems bezeichnet. Dies wird von Drepper abgelehnt, wobei er den Großteil der Kernel-Entwickler hinter sich haben dürfte. Er droht weiterhin damit, seine Arbeit an glibc einzustellen, falls sich solche Vorkommnisse wiederholen.

Drepper lebt in Sunnyvale und arbeitet für Red Hat, arbeitet aber nach eigenen Angaben in seiner Freizeit an glibc. Die neuen Features von glibc 2.2.4, die nebenbei eine deutliche Beschleunigung des Starts von mehrsprachigen Applikationen bringen können, sind wie auch der volle Text unter dem angegebenen Link zu finden.

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