Software::Kernel
Kernel 2.4.10 freigegeben
Nach nicht weniger als 15 Test-Patches in fünf Wochen hat Linus Torvalds soeben den stabilen Kernel 2.4.10 freigegeben.
Das Highlight dieser Version ist die Verbesserung der virtuellen Speicherverwaltung, die endlich die lange vorhandenen Probleme weitgehend beseitigen sollen. Zumindest waren ab dem 12 Test-Patch die Reaktionen auf der Kernel-Mailingliste überwiegend positiv.
Der Patch von 2.4.9 auf 2.4.10 ist mit 11,3 MB unkomprimiert ungewöhnlich groß, da Linus eine große Zahl von Änderungen, die Alan Cox in seinem Kernel angesammelt hatte, übernommen hat. Zahlreiche weitere warten noch auf die Übernahme in den »offiziellen« Kernel.
Zu den Updates zählen einige neue Treiber, darunter auch für USB-Geräte, Architektur-Updates (sparc, ppc, mips, sh), Updates etlicher Treiber. USB 2.0 scheint nun unterstützt zu werden oder zumindest ist der Grundstein dafür gelegt.
Intern gab es eine Änderung, die zeitweise Kontroversen auslöste. Viele Entwickler hatten sich Makros für die Funktionen min und max definiert, zum Großteil in der Standardform, die keine Typprüfungen vorsieht. Dies hatte bei näherer Betrachtung zahlreiche kleine Fehler zur Folge, besonders wenn Zahlen mit und ohne Vorzeichen in diesen Makros gemischt wurden. Linus bereitete dem ein Ende, in dem er neue Makros definierte, die den Datentyp explizit als Parameter enthielten. Durch die Inkompatibilität mit den früheren Makros gab es zahlreiche Proteste. Schließlich zog Linus diese Variante zurück und übernahm eine neue Implementierung, die strenge Typprüfung ermöglicht.
Der Patch ist zum Zeitpunkt des Schreibens noch nicht auf allen FTP-Mirrors zu finden; ftp.fi.kernel.org hat ihn aber bereits.
