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Mi, 6. Februar 2002, 19:14

Software::Desktop::Gnome

.NET und Gnome - eine Antwort

Miguel de Icaza berichtigte die von ihm im Rahmen eines Interviews abgedruckten Aussagen, dass Gnome ab der vierten Generation auf.NET basieren soll.

Laut einem Interview auf der diesjährigen LinuxWorld in New York befürworte der Gründer und CEO von Ximian, Miguel de Icaza, eine Integration von Microsofts.NET-Technologie in Gnome 4. Diese Äußerung stieß bei der Linux- und vor allem Gnome-Community auf Ablehnung und führte zu kontroversen Diskussionen. Nun meldet sich Icaza erstmals zu Wort und klärt seine Aussage auf.

Nach Meinung des Gnome-Coders wurde das Interview in vielen Fällen falsch ausgelegt und nicht richtig verstanden. Gnome4 sei weder in Planung, noch ein greifbares Projekt. Icaza hat darüber hinaus, nach eigenen Angaben, weder die Macht, noch ist er der Maintainer des Projektes. Aus diesem Grund kann er nicht, wie Linus beim Kernel, über die Zukunft von Gnome Entscheidungen treffen, sondern muß die der Community und der Gnome-Foundation respektieren und auch umsetzen.

Es ist aber kein Geheimnis, dass Icaza das Mono-Projekt als eine der Stärken des zukünftigen Gnome-Environments ansieht. Der CEO von Ximian weist aber ausdrücklich darauf hin, dass.NET eine Marketing-Bezeichnung darstellt, die eine Reihe von Microsoft-Produkten beschreibt. Mono dagegen beinhaltet drei Bereiche der neuen Technologie: Einen Compiler für C#, eine virtuelle Maschine für die Common Intermediate Language (CIL) und eine Reihe von Bibliotheken, die verschiedene Funktionen und Klassen zur Verfügung stellen. Daß Mono auf einer proprietären Technologie aufsetzt, ist nach Meinung von Icaza kein Grund für eine Ablehung. »GNU ist eine freie Reimplementierung von Unix. Linux ist eine Reimplementierung des Unix-Kernels«, schreibt Icaza. »Unix war eine proprietäre Technologie von ATT«. ATT war nach Meinung von Icaza zum Zeitpunkt der Entstehung von GNU und Linux ein Monopolist auf diesem Sektor.

Der Gründer des Gnome-Projektes macht kein Geheimnis daraus, dass er an Mono gearbeitet hat, um eine neue Plattform für Software zu kreieren und diese auch mit Gnome zu verknüpfen. »Ich will Gnome mit Mono helfen«, schreibt er. »Das war der Plan, seit ich das Projekt im Juli angekündigt habe«. Mono wird GTK+, Gnome-DB, Libart, Gnome-Print und andere Gnome-Technologien benutzen und es erlauben,.NET-Applikationen reibunglos unter Gnome auszuführen. Dadurch soll es möglich sein, Applikationen, die unter Windows mit Visual Studio.NET compiliert worden sind, auf einer Unix-Plattform auszuführen und in das Gnome-Desktop integrieren.

Icaza ist sich dabei selber im klaren, dass es nicht möglich ist, Gnome umzuschreiben, was er auch nicht will. Mono soll lediglich als ein Werkzeug zur Erstellung von Gnome-Programmen dienen. Darüber hinaus soll das Projekt Windows-Programmierern erlauben, Programme auch für Linux zu schreiben.

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