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Do, 14. März 2002, 08:54

Software::Kernel

Die Neuerungen des Kernels 2.5

Welche Neuerungen wird die kommende Version des Kernels mit sich bringen und welche Funktionen sind bereits in den Kern implementiert - diese und andere Fragen dürften sich nicht nur experimentierfreudige Anwender stellen.

Ein weiterer Winter geht zu Ende. Aber die Entwickler um Linux waren nicht eingefroren und fügten viele Interessante Funktionen in den Kern ein, die nicht nur Server-Administratoren und Embedded-Entwickler, sondern auch für viele Heim-Benutzer interessant sein dürften.

Ingo Molnar fügte bereits in der Version 2.5.2 des Kernels einen neuen Scheduler in den Kern ein, der nicht nur skalierbarer, sondern auch schneller als die alte Version ist. Eine weitere Funktion, die bereits in die aktuelle Version des Entwickler-Zweiges Einzug hielt, stellt eine preemptive Kernel-Option von MontaVista und Robert Love dar. Ferner banden die Entwickler bereits im Kernel 2.5.5 die dem alten Open Sound System (OSS) überlegene Advanced Linux Sound Architecture (ALSA) in Linux ein und fügten eine Unterstützung für AMD 64-bit- und PowerPC 64-bit-Technologie hinzu. Ein weiterer Schritt der Entwicklung des Kernels stellte die Einbindung eines dritten Journaling-File-Systems in den Kern dar - JFS (Journaling FileSystem) von IBM.

Die nahe Zukunft dürfte vor allem eine Verbesserung des Framebuffer-Layers mit sich bringen. Auch die Konfiguration von Linux wird dank CML2 viel einfacher. Viele Optionen werden automatisch erkannt und eingeschaltet. Selbstverständlich kann der Kernel immer noch nach Herzenslust umkonfiguriert werden. Die Compilierung eines Kernels wird ebenso dank eines neuen Kernel-Build-Systems (kbuild 2.5) verbessert. Linux 2.6 wird zudem ELF-Images booten können und über einen neuen Console-Layer verfügen.

Die künftige Version von Linux wird nicht nur Informationen über den verwendete Prozessor und aktuelle Werte von diversen Hardware Sensoren anzeigen, sondern erlaubt ebenso die Taktrate und die Spannung der CPU zu verändern. Auch das vierte von Linux unterstützte Journaling-File-System von SGI, XFS, wird fest in den Kernel eingebunden. Linux Security Module (LSM), LVM (Logical Volume Manager) v2 und EVMS (Enterprise Volume Management System) werden ebenso in die kommende Version Einzug halten, wie ein Hotplug CPU-Support. Ferner wird Linux 2.6 die Veränderung von ext2/ext3 Größen online erlauben und größere Dateien unterstützen.

Alle Kernel-Hacker dürfen sich in der neuen Version über Kernel Crash Dumps mehr oder weniger freuen, die bei jedem Systemabsturz zur späteren Analyse erzeugt werden können. Ferner wird initrd durch initramfs ersetzt und alle Treiber an ein neues flexibleres Treiber-Modell mit neuen Device-Namen angepasst. Die stabile Version von Linux wird zudem über eine neue Mount-API verfügen und neue MTRR (Memory Type Range Register)-Treiber anbieten. Die allseits unbeliebte Initialisierungsroutine wird zudem endlich geteilt und die noch unbeliebtere Configure.help mit fast 30.000 Zeilen Text in kleinere Dateien gesplittet.

Eine große Liste geplanter Änderungen und bereits angefangenen Neuerungen finden alle Interessierten in der neuesten Status-Mail von Guillaume Boissiere, die auch online zu finden ist. Es bleibt spannend im Hause Linux...

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