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Fr, 19. April 2002, 07:40

Linux-Diskriminierung?

Wer professionelle Applikationen testen will, die für Windows in einer benutzbaren Demo-Version verfügbar sind, guckt häufig unter Linux in die Röhre.

Alias/Wavefront und Softimage, die wohl bekanntesten Produzenten von 3D-Software scheinen Linux für kommerzielle Zwecke entdeckt zu haben - nur Heim-Benutzer sind bei beiden Unternehmen nicht willkommen. Das Flaggschiff aus dem Hause Alias/Wavefront ist bereits seit einiger Zeit für das freie System verfügbar und wird von Unternehmen häufig für Produktionszwecke eingesetzt. Der in diesem Jahr mit vier Oskars, unter anderem auch für Visuelle Effekte, ausgezeichnete Film »Der Herr der Ringe« wurde fast vollständig unter Linux gerendert und in vielen Fällen unter dem freien Betriebssystem modelliert und komponiert. Ungeachtet der Tatsache scheint es Alias/Wavefront nicht sonderlich ernst mit Linux-Freunden zu nehmen. Bereits vor einem Monat veröffentlichte das Unternehmen eine kostenlose Version von Maya 4 unter dem Namen »Personal Learning Edition« für Windows NT, 2000 und XP sowie Mac OS X. Eine Linux-Version war zwar im Gespräch, wurde aber nie verwirklicht. Eine Anfrage an das Unternehmen blieb bis heute unbeantwortet.

Auch Softimage stellte ihr Flaggschiff, Softimage XSI, allen Interessenten zu einem Schnupperpreis vor. Wie auch Alias/Wavefront verzichtete das Unternehmen auf eine Linux-Version und bietet die »Softimage XSI Experience« lediglich für Windows NT, 2000 und XP auf zwei CDs zum Sonderpreis an.

Dass nicht nur 3D-Hersteller Linux weitgehend ignorieren, bewies auch IBM. CATIA, eine der bekanntesten CAD-Applikationen für UNIX, wurde in der Version V5 für AIX, IRIX, HP-UX, Solaris und Windows NT veröffentlicht. An sich ist die Tatsache nicht neu und Linux-Benutzer haben sich an die Tatsache gewöhnt, dass Applikationen nicht unter dem freien System erscheinen, wäre da nicht nur das Problem, dass CATIA für Linux bereits portiert wurde und existiert. Bereits im Dezember sagte Anthony Marechal, dass CATIA V5 für Linux »wunderbar funktioniert«. Nun wird aber die Applikation nach Angaben des Sprechers für das System mit Tux als Maskottchen aus »marketing-technischen Gründen« nicht erscheinen. Welche es wohl sein mögen, gab Marechal nicht bekannt.

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