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So, 21. April 2002, 22:54

Software

Open Source gegen proprietäre Software in Zahlen

Ein Papier von David A. Wheeler will mit exakten Zahlen beweisen, daß Open Source Software in vielen Fällen gleich gut oder besser als proprietäre ist. Dabei beschränkt sich Wheeler auf ausgewählte Projekte, insbesondere Linux und Apache.

Die erste Zahl, die er untersucht wird, ist der Marktanteil. Viele Anwender entscheiden sich für das Produkt, das bereits den größten Marktanteil hat, eine Entscheidung, die durchaus nachvollziehbar ist. Hier liegt Apache natürlich gut im Rennen, da er den doppelten Marktanteil seines schärfsten Konkurrenten IIS besitzt.

Ein anderes Beispiel ist sendmail mit rund 42% Marktanteil. Damit liegt es weit vor Microsoft Exchange, das fast noch von qmail überholt wird.

In den Bereichen Web-Server, Internet-Server und allgemeine Server hat Linux mehreren unabhängigen Studien zufolge einen signifikanten Marktanteil, teilweise höher als Windows. Nimmt man die freien BSD-Systeme hinzu, ist die Zahl noch einmal deutlich höher.

Zuverlässigkeit ist ebenfalls ein wichtiger Punkt. Alle aufgeführten Studien kamen zum selben Ergebnis: Linux ist zuverlässiger als Windows NT, Apache zuverlässiger als IIS.

In Sachen Performance gab es bereits zahlreiche Tests, doch es ist schwierig festzustellen, welche davon fair sind. Im Großen und Ganzen ist Linux Windows NT in den meisten Fällen ebenbürtig und in manchen Fällen klar überlegen. Die Details hängen von den den Einzelheiten der Konfiguration ab.

In Sachen Skalierbarkeit sind die freien Systeme nicht zu schlagen. Während Linux auf allem vom PDA bis zum massiv-parallelen System läuft, ist Windows auf die x86-CPUs beschränkt, und Skalierbarkeit ist nicht gegeben.

Bei der Sicherheit ist wiederum Open Source klar vorne. Alle Studien zu dem Thema weisen in die gleiche Richtung. Nicht umsonst konzentrieren sich Cracker-Angriffe ganz massiv auf Windows und IIS. Diese Systeme versprechen am leichtesten Erfolg.

Zu den oft strapazierten Total Costs of Ownership (TCO) stellt Wheeler fest, daß Open Source bereits in der Beschaffung weniger kostet - dies ist nicht zu bestreiten. Auch die Upgrade-Kosten sind normalerweise deutlich geringer.

Die Hardware-Anforderungen von freien Systemen können so viel geringer sein, daß die Anschaffung von neuer Hardware mitunter eingespart werden kann. Die größten Ersparnisse ergeben sich mit dem Betrieb eines Applikations-Servers, so daß die Benutzer mit Thin Clients oder X Terminals auskommen.

Andere Punkte lassen sich nicht mit Zahlen ausdrücken, sind aber trotzdem wichtig: Open Source verhindert Abhängigkeit von einem einzelnen Hersteller; es ist kein Lizenzmanagement nötig, das wiederum zusätzliche Kosten verursacht, Open Source ist flexibler, fördert Innovation (Microsoft behauptet das Gegenteil, doch 84% aller Manager glauben Microsoft nicht, zudem hat Microsoft noch nie eine nennenswerte Innovation zustande gebracht). zum Schluß räumt Wheeler noch mit einigen Vorurteilen gegenüber Open Source auf, die von deren Gegnern immer wieder gern geschürt werden.

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